Kolumnen

Texas H. mit Bettina W.

Da liebe ich mittlerweile doch wirklich Yellow-Press-Stories über meinen Pokerprokollegen und modischem Vorbild Lothar M. und seine gerade volljährig gewordene aktuelle Gespielin osteuropäischer Herkunft. Model. Natürlich. Und auch nicht aus dem Horizontalgewerbe. Das übrigens muss man laut und deutlich, auch auf Anraten der Justitiare sagen: Van der Vaart war niemals, zu keiner Zeit, als Mitarbeiter eines Escort-Services angestellt.

Die Lust am Geistlosen und an der Trivialisierung erreicht ein neues Stadium der Sinnfreiheit. Dachte ich bislang immer, dass die Geissens der Zenit meiner Gesellschaftsgegenwart seien, so muss ich feststellen, dass es in der Tat eine Steigerung gibt. Ja, ich könnte kotzen. Ja, es geht mir total auf die Eier. Und das sage ich in aller intellektuellen Nüchternheit.

Meine seelische Grundstruktur, meine geistige Haltung, die auch mein Verhältnis zum Leben in seinem ganzen Ausmass und Umfang bestimmt, liegt ziemlich am Boden. Ich hatte einen Traum.

Letzte Nacht. Eine Heads Up Partie gegen Bettina W. Abgedunkeltes Licht, Champagner, Musik von den Wildecker Herzbuben, Claudia Jung, den Flippers und anderen deutschsprachigen Top-10-Interpreten. Bettina W. gegen mich. Mit ganz viel Gesprächen. Über Ämter, über König-Dame als Starthand, über König-Dame als Spiegelbild der gesellschaftsrelevanten Ambivalenz, über Rotlicht, welches der Eigenbehandlung von Erkältungen und Muskelverspannungen dient. Dank der angenehmen Wärme des Rotlichts wird die Durchblutung der behandelnden Bereiche gefördert und lindert Beschwerden schon in kürzester Zeit.
Natürlich unterhielten wir uns auch über den Staat als Ganzes, als Einheit. Wir redeten über Arschgeweihe wie auch über Metropolen dieser Welt, in denen es sich zu leben lohnt. Und natürlich redeten wir über Vergangenheit. Ob man diese nun Imperfekt oder doch lieber Präteritum nennen sollte.
Und natürlich redeten wir über Rotlicht. Es ist schließlich die Farbe der Liebe. Rot ist der Farbreiz, der wahrgenommen wird, wenn Licht mit einer spektralen Verteilung ins Auge fällt, dessen Wellenlängen oberhalb 600 nm dominieren. Über Dominas wurde nicht gesprochen, welches mir auch sehr recht war, weil ich eher der Kuschelsex-Typ bin. Wir redeten über dies und das, über große Autos und kleine Autos.

Ach ja, und natürlich spielten wir Texas H. Ich habe schlicht und einfach grandios verloren. Es lag nicht am Pech, es lag auch nicht an vergeblicher Mühe meinerseits. Ich bemühte mich, ich mühte mich ab. Ich tue, was ich kann. Schade, dass ich nicht kann, was ich tue.

Wir können nicht alle Gewinner sein, einige von uns müssen halt auch den Wiese geben. Oder den HSV. Ja, auch Fußball kann ab und zu mal Glücksspiel sein.


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