Kolumnen

Auf einen Espresso to go mit Boris Becker

„Herr Becker, ich darf doch Herr Becker sagen?“
„Ja, bitte“
„Steffi Graf und Andre Agassi wohnen meines Wissens auch in Vegas, haben sie die beiden schon besucht?“

Boris und Werthan

„Nein, soweit reicht dann unsere Freundschaft nicht. Als Steffi Graf damals noch in Deutschland wohnte und noch Tennis spielte, da waren wir gut befreundet, haben uns oft auf Turnieren gesehen, aber hier in Vegas hab ich sie noch nie besucht.“

„Dementsprechend auch nicht Agassi“

„Nein wir waren Kollegen, aber wir waren nie dicke Freunde.“

„Las Vegas ist ja nichts Neues für Sie…“

„Ich war zum ersten Mal in Vegas 1985, als ich im Caesars Palace ein großes Tennisturnier gespielt habe. Einige meiner Freunde waren damals noch gar nicht auf der Welt, also so lange ist mein erstes mal Vegas her.“

„Wie sieht so ein Tagesablauf im Hause Becker aus, hier in Vegas?“

„Der Nachsatz war wichtig – hier in Vegas. Es ist im allgemeinen so, dass wir relativ früh aufstehen, auch auf Grund des Jetlags und weil ich morgens noch was machen kann, im heutigen Fall mein Büro, ist ja neun Stunden zurück und da kann ich noch ein paar Leute erreichen, bevor sie dann in die Nachtruhe entschwinden. Dann mach ich noch ein bisschen Sport und gegen 12 Uhr fahre ich her zur WSOP.“

„Jetzt ist es hier in Amerika wahrscheinlich nicht so schlimm, aber ich sah Sie auf der PokerStars Players-Party in Berlin, wo Sie im Minutentakt aus Ihrem Gespräch gerissen wurden, um Autogramme zu geben oder um für ein Gruppenfoto zu posen. Ab wann nervt so etwas?“

„Gestern Abend waren wir im Bellagio’s unterwegs und es sind doch auch viele Deutsche und Europäer hier, also ganz unerkannt kann ich mich nirgendwo aufhalten. Es nervt, wenn ich mit meiner Familie zusammen bin, oder guten Freunden und nicht der öffentliche Mensch bin, sondern der Privatmann. Dann kann es nerven, aber dann sag ich das auch.“

„Sie müssen gleich wieder hinein zu ihrem Turnier. Es ist doch ihre erste WSOP.“

„Ja“

„Aufgeregt gewesen?“

“Ja, es hat mich sehr gefreut, dass ich hier mal spielen konnte, hatte sehr viel gehört von PokerStars und es ist alles wahr: Es ist schon das Mekka des Pokerns. Beim ersten Turnier dem Shoot-Out, da hat alles mitgespielt, das Rang und Namen hat, so etwas ist schon außergewöhnlich. Freudig erregt, trifft es, aufgeregt wäre zuviel. Ich hatte mich sehr gefreut darauf, habe mich auch konzentriert und auch ganz gut gespielt, eine tolle Erfahrung, ich komme garantiert wieder.“

„Jetzt sitzen Sie mit der PokerStars „Kollegin“ Nichoel „NicP“ Peppe und Michael Mizrachi am Tisch, ist man da sehr beeindruckt?“

„Naja, als er etwas verspätet zum Tisch kam, hat der ganze Tisch automatisch zu spielen aufgehört. Wenn er gesetzt hat, hat jeder, die ersten zwei, drei Runden nicht gespielt, bis sich jeder daran gewöhnt hat. Aber er ist ein ganz sympathischer Kerl, er hat Humor und zweifelsohne ein toller Pokerspieler.
Ich bin ja noch ein Neuling und das hier bringt unglaublich viel, das kannst du zu Hause mit Büchern nie lernen, was du hier lernst, wenn du mit den guten Spielern am Tisch sitzt, wie die Auftreten, wann die was setzen, schon toll. So ich muss wieder hinein zum Turnier“

„Ja, klar. Bis gleich“


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