Kolumnen

Der Neger an sich

Nein, natürlich ist das keine Abhandlung über die aktuelle Flüchtlingsproblematik. Und natürlich ist es ebenso wenig eine Biographie über Roberto Blanco. Kein bisschen Spaß muss sein bei dieser Thematik. Es ist mir ein ernstes Thema, ein ernsthaftes Anliegen. Denn – ich möchte auch einen Neger haben. Ein Neger wäre gut. Für mein Pokerspiel. Zwei Neger wären sogar noch besser.

Ich lasse mich immer zu leicht ablenken. Störende Fremdeinflüsse stören mich in meiner Konzentration und in der notwenigen Fokussierung auf das wichtige. Mal interessiert mich das Geschehen am Nachbartisch mehr als das Reraise auf meine Annonce. Mal habe ich mehr Augen für die Dealerin als für die Menge der Chips, die andere Spieler an meinem Tisch haben. Mal interessiert mich die Weinkarte mehr als der Flop.

Ich brauche mehr Kontrolle von Reflexionen auf meine Spieloberfläche. Sonst wird es spieloberflächlich bleiben. Ich muss mich auf das Motiv als solches konzentrieren; ich muss die Gegenspieler beobachten und analysieren. Und ich muss mich von umgebenden Quellen der Störung fernhalten.

Konzentration ist wichtig; geht mir aber leider ohne Hilfsmittel verloren. Wundert euch also nicht, wenn ich demnächst rechts und links von mir am Tisch einen Neger platziere. Ich sag´s ja nur – wundert euch nicht.

foto neger


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