Kolumnen

Final Table ist nur ein Mangel an Pech

Ich kenne sie alle. Fast alle. Alle Ausreden, warum man es schon wieder nicht ins Geld geschafft hat. Oder an den Final Table. Fast einhundert Prozent haben mit dem River zu tun, mit dem Donk, der das niemals hätte callen dürfen und mit Pech. Das Pech soviel Pech zu haben hatten alle. Ein pechschwarzer Tag in der jeweiligen Kartenspielhistorie. Der Fürst der Unterwelt, ein übel gelaunter Zwerg, hat wieder zugeschlagen.

Der mächtigste Buddha der Welt steht in Lushan, China. Er ist 128 Meter hoch und mit 108 Kilogramm Blattgold verziert. Die größten Bäume der Welt sind die Sequoias, die Küstenmammutbäume. Der mächtigste steht in Kalifornien und ist doppelt so hoch wie der Schiefe Turm von Pisa. Die menschliche Eizelle ist mit ihrem Durchmesser von einem Zehntelmillimeter mit dem Auge noch erkennbar; ein rotes Blutkörperchen hingegen nur mit dem Mikroskop. Der Kontinent Afrika ist so groß, dass Mitteleuropa inclusive Wanne-Eickel und Rozvadov, China, Indien, Mexiko und die USA zusammen darauf Platz fänden. Lernen macht Spaß, aber wer versteht schon Spaß? Lieber Rosinen im Kopf als Haare im Kuchen. Lieber am Busen der Natur als am Arsch der Welt. Wobei wir wieder bei Wanne-Eickel wären. In der französischen Hauptstadt Paris wohnen 21.154 Menschen pro Quadratkilometer.

Die letzten meiner von mir persönlich recherchierten und persönlich in das Schreibgerät geschriebenen Zeilen hatten jetzt irgendwie wenig bis gar nichts Poker zu tun. Ich weiß. Ich fand es persönlich aber interessanter als die üblichen Ich-war-total-weit-vorne-und-habe-alles-richtig-gemacht-Stories als Erklärung für Pech und für das Nichterreichen der Geldränge. Und ich denke mal, mein alter Kumpel Jesus wird mir da zustimmen.


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