News

Macau – China will Finanzfluss drosseln

Die Monetary Authority of Macau will das Auszahlungslimit von Festlandbesuchern halbieren. Chinas Regierung will so mehr Geld im eigenen Land behalten. Die Börse reagierte empfindlich auf diese Ankündigung.

Nachdem sich die Casinowirtschaft in Macau in den letzten Monaten ein wenig erholte, könnte das Glücksspieleiland auf eine neue Krise zusteuern. Wie die South China Morning Post berichtet, will Chinas Regierung den Finanzfluss deutlich reduzieren.

Das Nachrichtenmagazin beruft sich auf Angaben eines Insiders. So soll schon ab dem Wochenende das Tageslimit an Geldautomaten halbiert werden. Betroffen sind Besucher vom Festland, die mit einer China UnionPay-Karte abheben möchten.

Derzeit können diese Touristen pro Tag bis zu MOP1.000 (€118) abheben. Ein neues Limit von MOP500 (€59) würde für einen deutlichen Rückgang an den Casinotischen sorgen. Anleger von in Macau tätigen Casinokonzernen reagierten vorsichtig und die Aktienkurse gingen deutlich zurück.

Bisher gibt es noch keine Bestätigung, ob das Limit tatsächlich halbiert wird. Allerdings versucht Chinas Regierung schon seit Jahren, den Finanzfluss zu drosseln. Lange Zeit waren es die Junket-Betreiber, die mit Krediten halfen, solche Beschränkungen zu umgehen.

Casinos haben ebenfalls Lücken gefunden, um ihren Kunden mehr Geld zum Spielen zu geben. Wahrend man mit den Geldkarten keine Chips kaufen kann, so kann man in Shops Gutscheine erwerben, die manche Casinos wiederum in Chips umtauschen. Ein weiteres beliebtes Mittel ist der Kauf eines beliebigen Produktes bei einem Pfandleiher, der dieses bei der sofortigen Rückgabe in Bargeld auszahlt.

Update: Die Monetary Authority of Macau hat Entwarnung gegeben. Es wurde nur der Betrag, den man auf einmal abheben kann, halbiert. Das Tageslimit bleibt vorerst gleich.

Foto: Mimihitam / Wikimedia Commons


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments