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Macau: Rekordeinbußen verderben Jahresbilanz

Seit Mitte des Jahres sind die Einnahmen der Casinoindustrie in Macau rückläufig. Nun wurden die Zahlen für Dezember veröffentlicht und wie viele Analysten bereits befürchteten, gab es einen neuen Negativrekord. Der Dezember sorgt zugleich dafür, dass die Bilanz für 2014 schlechter ausfällt, als die vom Vorjahr.

MacauDas Gaming Inspection and Coordination Bureau (DICJ) in Macau hat die Bilanz für Dezember 2014 veröffentlicht. Die Casinos in der chinesischen Glücksspielenklave spielten zusammen 23,3 Milliarden Macau-Pataca (rund €2,4 Milliarden) ein.

Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein satter Rückgang von über 30%. Damit wurde sogar der Rekordrückgang im Oktober deutlich überboten. Zudem wurden die Befürchtungen wahr und zum ersten Mal seit 2002 war auch die Jahresbilanz rückläufig. Während man 2013 umgerechnet €37,54 Milliarden verbuchte, sanken die Zahlen in 2014 auf insgesamt €36,58 Milliarden, was einem Rückgang von rund 2,6% entspricht.

Seit 2009 übertrafen alle Monatsbilanzen die Zahlen im Jahr-zu-Jahr Vergleich. Aus diesem Grund stiegen auch die Jahresbilanzen stetig an. Ausschlaggebend für die Einbußen ist das Antikorruptionsprogramm der chinesischen Regierung. Infolge dessen gibt es strengere Kontrollen und Auflagen, welche die Einreise nach Macau erschweren.

Ein weiteres Problem sind die Junket-Betreiber. Diese sorgten jahrelang für einen nicht abreißenden Strom von VIP-Kunden für die Casinos. Diese ‚Reiseveranstalter‘ bieten ihren Kunden einen Kredit, was dafür sorgte, dass die Bilanzen aufgebläht wurden. Nicht immer wurden die Schulden beglichen und am Ende waren Banken diejenigen, die draufzahlten.

Ein prominentes Beispiel zeigt sogar, dass Verluste bei Junkets direkt die Bilanzen der Casinos schmälerten. Im April 2014 gab es einen spektakulären Milliardenraub. So erleichterte ein leitender Mitarbeiter der Kimren Group die Firma um eine Summe zwischen 8 und 10 Milliarden Honkong Dollar (bis zu €930 Millionen).

Die Junkets sind jedoch auch aus anderen Gründen den Casinos ein Dorn im Auge. Casinos zahlen Anteile der Gewinne, die sie durch Kunden der Junkets erwirtschaften. Aus diesem Grund haben die Casinos inoffiziell den Kampf gegen die Junkets angesagt. Zeitgleich geht die Regierung gegen Junkets vor. Das bereits erwähnte Antikorruptionsprogramm zielt auch gegen diese Firmen, die oft fern der Legalität handeln.

Dieses Jahr wird für Junkets noch schwerer, denn ein neues Gesetz verlangt, dass alle Mitarbeiter einer Firma eine genaue Überprüfung über sich ergehen lassen müssen. Dieses beinhaltet auch einen Check durch die Polizei. Da Junkets nicht selten die Triaden um Hilfe bitten, wenn es um das Eintreiben von Schulden geht, ist dies sicherlich ein weiterer Einschnitt in das Geschäft.

2013 2014 Vergleich
Januar 26,86 28,74 +6,98%
Februar 27,08 38,01 +40,33%
März 31,34 35,45 +13,14%
April 28,31 31,32 +10,64%
Mai 29,59 32,35 +9,34%
Juni 28,27 27,22 -3,73%
Juli 29,49 28,42 -3,63%
August 30,74 28,88 -6,05%
September 28,96 25,56 -11,74%
Oktober 36,48 28,03 -23,17%
November 30,18 24,27 -19,58%
Dezember 33,46 23,29 -30,41%
360,75 351,52 -2,56%

Einheit = Milliarden Macao-Patacas


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