Pokerstrategie

Martin Staszkos Fehler im HU beim WSOP Mainevent 2011

Ich werde zukünftig spezielle Hände für Euch analysieren. Es ist mir wichtig, dass Euch bewusst ist, dass es sich hier immer nur um meine persönliche Sichtweise handelt. Wenn Ihr mit meiner Sichtweise nicht einverstanden seid, dann ersuche ich Euch um Feedback bzw. um konstruktive Kritik. So können wir alle voneinander lernen und unseren eigenen Stil perfektionieren.

Zuerst einmal herzliche Gratulation an Pius Heinz für seinen Sieg beim WSOP Mainevent 2011!
Ich bin mir absolut sicher, dass durch den Sieg von Pius nun ein erneuter Pokerboom in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich ausbrechen wird. Und das ist gut so!

Meiner Meinung nach ist Pius der verdiente Sieger, weil er startete als 7ter nach Chips den FT und als er den Chiplead übernahm, zeigte er der ganzen Pokerwelt auf eine eindrucksvolle Arte und Weise wie man als Chipleader den FT kontrolliert.

Ich werde nun auf eine Hand näher eingehen, wo es Martin Staszko verabsäumte, den Sack als 2,5:1 Chipleader im HU zuzumachen.

Bei Blinds von 1 Mio/2 Mio Ante 300k kam es zu folgender Partie:
Pius erhöhte am Button auf 4 Mio. Er hatte einen Stack von ca. 58 Mio. Martin callte das Minimumraise mit seinen ca. 148 Mio (somit hatte er einen 2,5:1 Chiplead im HU). Den Flop checkte Martin und Pius spielte 4,5 Mio an. Martin checkraiste auf 10,2 Mio, worauf Pius für insgesamt 54 Mio allin pushte. Martin foldete nach langem Überlegen . Pius hatte .

Kovis Analyse:
Pius war der bessere Spieler im HU, weil er seine Hände aggressiver spielte als Martin. Somit hätte Martin eine Situation suchen müssen, wo er als klarer Chipleader Pius mit einem Coinflip all-in setzen kann und einfach drauf hoffen, dass er dann diese Hand für sich entscheiden kann.

Die o.a. Hand war aus folgenden 2 Gründen ideal dafür:

* Martin hatte einen 2,5:1 Chiplead. Im Falle einer Niederlage wären ihm noch immer 90 Mio geblieben. Pius wäre mit seinen 116 Mio natürlich Favorit gewesen, aber für Martin wäre noch nichts verloren gewesen.
* Martin hatte den 3rd Nutsflushdraw, eine Overcard zum Board und einen Backdoorstraightdraw. Somit hatte er gegen Hände wie oder von Pius einen Coinflip. Bei der o.a. Hand war Martin sogar leichter Favorit (54,2:45,8) am Flop.

Später suchte Martin die o.a. beschriebene Situation, als er mit auf einem Flop von das All-in von Pius callte. Vor der Partie hatte Martin 125 Mio und Pius 81 Mio. Martins Call war ok, aber als das Board für ihn blankte, war er auf einmal der große Außenseiter, weil Pius nach dieser Partie einen 3,7:1 Chiplead hatte, welchen er sich dann auch nicht mehr nehmen ließ. Well done Pius!

Ich gratuliere auch Martin Staszko zu seiner tollen Leistung, denn wer Runner Up beim WSOP Mainevent ist, der gehört auch zu den ganz großen im Pokerbusiness!


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