Kolumnen

Meine Meinung zum DPSB. Zu Pokern heute. Und morgen.

Erlaubt mir meine Sicht der Dinge. Ich sehe die ganze Thematik globaler. Und pauschaler. Ohne erst einmal zu unterscheiden zwischen Sachpreis, Buy In, High Roller, Verein, Amateure, Profis, Casino, Küchentisch. Ohne Wertung zwischen Fisch, Fortgeschrittener, Alleskönner und Armbandbesitzer. Denn erst einmal sind wir vor dem Spiel und vor dem Dealer alle gleich.

DPSB_LogoWie ich ja bereits in den letzten Kolumnen geschrieben habe, läuft derzeit meiner Meinung nach extrem vielschief im globalen Bereich Poker. Im kleinen wie im großen. Intern wie extern. Alles was derzeit dazu beiträgt, Poker in ein anderes, vielleicht neues Licht zu rücken; alles, was dazu beiträgt, neue Zielgruppen zu erreichen; alles, was dazu beiträgt, Poker anders zu positionieren, Poker in ein anderes mediales Licht zu bringen und somit auch die Öffentlichkeit zu überzeugen – all das hilft uns allen. Es ist ein willkommener Grundgedanke. Und unterstützenswert. Auch aus diesem Grund habe ich die Anfrage des DPSB nach einer Mitwirkung und einem Platz im Kuratorium sehr gerne und sehr schnell und sehr eindeutig beantwortet. Auch unter dem Aspekt, das mit beispielsweise Jan Heitmann und auch Detlef Erhardt zwei Schwergewichte der Szene gewonnen werden konnten. Ich halte das für ein relevantes Signal.

Ob Poker nun ein Sport ist oder nicht, oder nur ein bisschen Sport – wird immer in den Augen der jeweiligen Betrachter liegen. Das will ich auch gar nicht überstrapazieren. Viele sehen es so, viele sehen es anders. Für viele ist es nur ein Glücksspiel, für viele ist es ein Strategiespiel. Viele spielen es aus Gründen der Freude, einige üben es als Beruf aus, einige gewinnen, den anderen ist der kleine Verlust egal, viele zocken sich um Haus und Hof. Manche machen es im Sportverein, anderen hingegen kann das Buy In nicht hoch genug sein. Aber auch das sind Werte, die das Pokern auszeichnet. Es existieren durchaus mehrere Parallelwelten, die dennoch gemeinsame Schnittstellen haben. Fakt ist meiner Meinung nach, das wir alle, die wir etwas mit Pokern zu tun haben, irgendetwas machen können, sogar machen müssen, um unliebsamen Entwicklungen gegenzusteuern und um gewollte Perspektiven zu schaffen. Imagebildung, neue Zielgruppen, neue, andere Spielangebote, Markenbildung, politische Überzeugungsarbeit. Öffnung des Marktes für Sponsoren, für Partner, die nicht aus dem Pokerzirkus kommt. Gewinnung neuer Spieler, Gewinnung eines deutlich positiveren Erscheinungsbildes. Ankommen in der Mitte der Gesellschaft.

Es wird nicht einfach, es wird ein langer, steiniger Weg. Nichtsdestotrotz beziehungsweise gerade deshalb sollten wir ihn gehen, Ziele formulieren und uns über den Weg und kleine Erfolge freuen. Wir können uns nicht zurücklehnen und beispielsweise auf eine Regulierung warten. So wie es derzeit in politischen und finanzpolitischen Belangen hinsichtlich einer grenzüberschreitendenden einheitlichen Nivellierung von Poker aussieht, bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich dieses aufgrund meines schon relativ hohen Alters noch erleben werde. Auch aus diesem Grund ist eine Organisation, ein Verband, eine Struktur, die etwas macht und anpackt eine mehr als lobenswerte Grundidee. Ansprechpartner, Organisation und ersteinmal irgendjemand, der den berühmten Hintern hochbekommt.

Aus all den genannten Gründen bin ich gerne dabei. Ehrenamtlich, zeitaufwändig und engagiert. Es ist die Lust auf ein gemeinsames Thema, es ist die Freude am Sport. Es ist schlicht und einfach aus meiner Sicht der Dinge eine Notwendigkeit. Es ist nötig und an der Zeit „dafür“ zu sein. Dafür einzutreten. Gegen etwas zu sein, ist relativ einfach. Für etwas zu sein hingegen kann helfen, Dinge zu ändern. Dinge, die aktuell nicht so sind, wie wir sie gerne hätten. Ich glaube, dass man gewisse Dinge zum Besseren wenden kann. Allerdings nicht, wenn man still und stumm sitzen bleibt. Neue Wege, neue Ideen, neue Lösungen. Mit der personellen Besetzung und den grundsätzlichen Zielen des DPSB kann dieses erreicht werden. Weil uns dieses Spiel am Herzen liegt.


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