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Milliardenraub erschüttert Casino Business in Macau

Macau gilt als das Glücksspielparadies Asiens und hat sich mittlerweile als größter Casino-Markt der Welt etabliert. Ein Großteil der Einnahmen kommt über Junket-Anbieter. Ein solcher Anbieter wurde nun jedoch von einem Anteilseigner um Milliarden bestohlen.

Die Geschichte könnte die Grundlage für einen Hollywoodfilm sein. Huang Shan, ein Anteilseigner der Kimren Group hat Firmengelder entwendet. Zwischen 8 und 10 Milliarden Honkong Dollar (rund €744 Millionen bis €930 Millionen) hat Shan auf eigene Konten gewirtschaftet und ist Mitte April verschwunden.

Die Kimren Group veröffentlichte ein Statement, dass sie für durch von Huang Shan „verursachte Schulden nicht haftbar gemacht werden kann“. Dies könnte herbe Verluste für einige Macau Casinos bedeuten, denn der VIP Gaming Promoter ist bei Highroller Rooms im Grand Lisboa (SJM Holdings), im Starworld (Galaxy Entertainment Group), im Altira (Melco Crown Entertainment) und im MGM Macau (MGM Resorts International) beteiligt.

Analysten sind sich nicht einig, wie oder ob sich der Vorfall auf die Casino-Wirtschaft auswirkt. Ähnliche Fälle gab es bereits und niemals wirkte es sich auf das Spielverhalten aus. Allerdings wurde auch niemals eine solche Summe aus dem System entwendet.

Die Lage in Macau ist recht verzwickt, denn Casinos sind bisher von Junket-Betreibern abhängig. Die VIP-Tische bringen den Großteil der Einnahmen. Allerdings dürfen Chinesen vom Festland aus nur €2.400 einführen und etwas über €1.000 täglich abheben.

Ein weiteres Problem für die Casinos ist ein Gesetz, welches Spielschulden auf dem Festland Chinas nicht geltend macht. Hier helfen die Junkets aus, denn diese Reiseanbieter bieten Zockern ein Komplettprogramm inklusive Spielkredit.

Böse Zungen behaupten allerdings, dass Junkets oft mit den Triaden zusammenarbeiten, um Schulden einzutreiben. Skeptische Analysten der Industrie wenden zudem ein, dass die Bilanzen der Casinos künstlich aufgeblasen werden und es letztendlich die Banken sind, die auf nicht eintreibbaren Schulden sitzen bleiben.

Die Casino-Betreiber haben das Problem schon lange erkannt. Mittlerweile versucht man, sich vom ungeliebten Mittelsmann zu lösen und die Wale direkt zu erreichen. Die Casinos verfügen über einen großen Kundenstamm und die reichen Kunden haben mittlerweile Konten außerhalb Chinas, was das Problem mit der Kreditvergabe mindern könnte.

Quelle: Wall Street Journal


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