Kolumnen

Nein, Poker ist nicht meine Konklave

Wie sagte Matthäus damals so treffend: Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. Das sagte übrigens nicht der Lothar, sondern der Jünger. Damals, als ich noch jünger war, dachte ich auch, das stimmt. Heute aber mit reichlich Erfahrung an den Pokertischen weiß ich, dass ich für die Rolle des Letzten bestimmt bin. Und ich meine jetzt nicht der Letzte, der wo ausscheiden tut.  Das übrigens ist ein Zitat vom ehemaligen Bundesjürgen. Der mit dem Buddha und dem sümbadischen Sprachfehler.

Ich bin am Pokertisch kein Primus, kein Papst. Lediglich ein zu selten beachteter Kleriker mit Stift und Papier. Und einer großen Klappe. Obwohl ich rein spieltechnisch gesehen große katholische Züge an mir habe und die Barmherzigkeit in Person bin und meine Chips gerne, schnell und in großen Mengen dem Rest der gläubigen Klerikern überlasse. Ich führe kein Gerangel um die Macht und den Final Table. Udo et Orbi.

Nur selten und schon lange nicht mehr trete ich aus der Finsternis ins Licht. Kein Christus, der zu mir sagte, er werde bald zurückkehren und aus seinem Herzen würde Wasser, Wein, Full Houses und Vierlinge fließen. Nicht einmal Wasser kann ich Wein verwandeln, ich Flasche. Und bei der Konklave zur Wahl des besten deutschsprachigen Pokerspielers jenseits der 50 werde ich wohl niemals dabei sein. Da hilft auch kein noch so angestrengtes Beten.

Bald übrigens wird es in Schenefeld wieder ein großes religiöses Treffen geben. Zum Teufel nochmal, wird das gut werden. Lasset die Messe beginnen.

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