Kolumnen

Old Udo in New York

Da bin ich also mal weg. In meiner alten zweiten Heimat. In the City that niemals schlafen tut. Aber auch in the city that relativ wenig pokern tut. Ich habe, um meiner investigativen Pflicht nachzukommen, mal einen Abend hier in New York gepokert.

Normalerweise ist es ja in New York nicht wirklich gestattet. Es befindet sich einer eher schon Dunkelgrauzone. Dennoch, natürlich, gibt es den ein oder anderen Ort, an dem jeder zwei, gerne aber auch sieben Karten bekommt. Man muss die Locations halt nur finden. Oder sich einen geeigneten Platz vom Hotelconcierge nennen lassen. Seine Empfehlung nach the damned best poker action in New York trieb mich zum Broadway, Ecke 29ste Straße. Den bekannteren New York Players Club beim Gramercy Park hat die Polizei im Mai gestürmt und dann erst einmal dicht gemacht.

IMG_4852Nicht allzu viele Menschen saßen an den Tischen im Club im Broadway: ich war der einzige Ausländer. Es gab mehr Calls als Raises, von Reraises ganz zu schweigen und es herrschte eine entspannte Stimmung vor. Lockeres Cash Game, Spaß und Freude. Und neue Freunde.

Das ist eines der faszinierenden Aspekte an diesem Spiel. Egal wo, egal wann, egal was – ein kleines Spielchen geht immer. In New York, in Wanne-Eickel. Online, live. Vor dem späten Frühstück oder dem frühen Abendessen. Zu Hause, in legalen Casinos und in nicht so ganz legalen Etablissements. Denn wir sind weltweit aufgestellt. Global denkende natural born players. Überall auf diesem Planeten gibt es die licence to donk. Im Sommer ebenso wie im Spätherbst. Bei Turnieren, bei freundlich gestimmten Privatrunden daheim am schwedischen Küchentisch oder bei Cash Games Sessions. An der Ostseeküsten ebenso wie in den Bergen. Selbst der Jahrestag der Kakteenzüchter hatte eine lustige Partie Texas Holdem auf seiner Tagesordnung. Es geht in Spanien, in Uganda und in Dänemark. In Nordkorea geht es nur für Eingeweihte.  Es geht quasi überall. Und immer. Montags eher weniger als freitags. Trotzdem. Es erscheint unmöglich, irgendwo auf dieser Erde an irgendwelchem Tag zu irgendeiner beliebigen Uhrzeit nicht spielen zu können. Ein paar Chips warten immer darauf, ihren Besitzer zu wechseln.

Poker ist halt ein globales Spiel mit einer einheitlichen Sprache. Auch in New York will fuck you the river always. Natürlich habe ich auch hier in the face bekommen und auch im großen Apple nicht gewonnen. Das ist aber ganz alleine meiner Spielweise gewidmet.


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