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Borgata verklagt Poker Pro Phil Ivey wegen Betruges

Phil Ivey wird vom Borgata Hotel Casino & Spa in Atlantic City verklagt. Dem Poker-Pro wird vorgeworfen, dass er beim Baccarat von fehlerhaften Karten profitiert hat und so $9,6 Millionen erschwindelt haben.

Das New Jersey Law Journal veröffentlichte die Geschichte und gibt an, dass Ivey während vier Sessions in 2012 sogenanntes ‚Edge Sorting‘ betrieben haben soll. Nun klagt die Mutterfirma Marina District Development, LLC. gegen den Poker-Pro.

Phil Ivey wird Vertragsbruch, Betrug, Gaunerei, ungerechtfertigte Bereicherung, Kollusion und Gebrauchsanmaßung vorgeworfen. Ebenfalls verklagt werden die Herstellerfirma der Karten, Gemaco Inc., sowie Cheng Yin Sun und eine ‚Jane Doe’*, die Komplizen von Ivey seinen sollen.

Der Poker-Pro soll im April 2012 das Casino in New Jersey besucht haben und einen privaten Tisch sowie ein Kartenmischgerät gefordert haben. Ivey zahlte eine Million ein und vereinbarte, dass er $50.000 pro Hand spielen darf. Des weiteren wurde vereinbart, dass der Dealer mit Sun Mandarin spricht. Iveys Begleitung forderte zudem, dass die Karten auf eine bestimmte Weise auf den Tisch gelegt werden sollten.

Genau hier scheint die Klage anzusetzen. Edge Sorting ist möglich, wenn ein Kartenhersteller bei der Rückseite des Kartendecks fehlerhaft arbeitet und es zu Unregelmäßigkeiten kommt. Würde ein Dealer die Karten per Hand mischen und sie nach belieben auf den Tisch legen, wäre das Lesen der Karten nicht immer möglich. Ivey hat sich damit Hausvorteil zunichte gemacht und konnte die richtigen Entscheidungen treffen.

Wie das NJ Law Journal berichtet hat Ivey am 11. April $2,4 Millionen gewonnen. Es folgten zwei weitere Winning-Sessions Anfang Mai ($1,6 Millionen) sowie eine am 26. Juli ($4,8 Millionen). Die Gewinne ließ Ivey sich auf sein Konto in Mexiko transferieren.

Im Oktober 2012 wollte Ivey ein weiteres Mal spielen, doch die Casino-Leitung verweigerte ihm das Spiel. Grund hierfür war die Klage des Mayfair Club Crockfords. Dort soll der Poker-Pro und seine Partnerin mittels Edge Sorting £7,8 Millionen Profit erwirtschaftet haben.

Casino Insider Eliot Jacobson schrieb im Rahmen der Crockfords-Klage einen Beitrag und gab an, dass er von keinem Fall (in Nevada) wüsste, bei dem reines Edge Sorting als illegale Aktivität gewertet wurde. Bereits 2012 schrieb Jacobson einen Artikel über Edge Sorting bei Baccarat und gab an, dass ein Spieler mithilfe fehlerhafter Karten einen Vorteil von fast 21% gegenüber dem Haus erreichen kann.

Dennoch kann die Klage erfolgreich sein. Dadurch, dass Ivey und Sun konkrete Forderungen stellten, griffen sie in das Spiel ein. Allerdings muss auch ganz klar gesagt werden, dass Edge Sorting kein neuer Trick ist und Dealer eigentlich darauf trainiert werden, solche Spieler zu erkennen. Zudem müssen die Casinos für ein fehlerfreies Spiel sorgen.

So gab es beispielsweise im September 2012 in New Jersey einen Gerichtsentscheid zugunsten der Spieler. Diese bemerkten, dass die Karten nicht gemischt waren. Das Casino hatte beim Kartenhersteller Shuffled Decks bestellt, jedoch nicht geprüft, ob die Decks tatsächlich gemischt waren. 14 Spieler konnten innerhalb von 40 Händen mehr als $1,5 Millionen gewinnen und wurde anschließen wegen ‚Betrugs‘ verklagt, der Richter wies die Klage zurück.

 


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