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Phil Ivey – Oberster Gerichtshof soll entscheiden

Der Rechtsstreit zwischen dem Crockfords Club London und Phil Ivey geht in die nächste Runde. Der Oberste Gerichtshof des Vereinigten Königreichs hat dem Antrag des Poker-Pros stattgegeben. Damit wird der Fall, um die durch Edge Sorting gewonnenen £7,8 Millionen, neu verhandelt.

Phil Ivey darf sich wieder Hoffnungen machen, doch noch als Gewinner vom Punto Banco-Tisch zu gehen. Der Poker-Superstar und seine Partnerin Cheung Yin „Kelly“ Sun erleichterten im August 2012 das Crockfords Casino in Mayfair um umgerechnet €9,2 Millionen.

Die Baccarat-Gewinne wurden jedoch nie ausgezahlt. Als Phil Ivey zurück in Mexiko war, kam anstelle einer Überweisung die Anschuldigung, dass der Amerikaner betrogen haben soll. Der Poker-Pro reichte im Mai 2013 Klage gegen Genting Casinos UK Ltd, der Mutterfirma von Crockfords, ein.

In erster Instanz scheiterten Ivey und Sun. So entschied Richter John E. Mitting im Oktober 2014, dass Edge Sorting als Betrug gewertet wird. Bei dieser Technik, die Cheung Yin Sun beherrscht, kann ein Spieler kleinste Abweichungen im Druck auf der Rückseite lesen und so erkennen, ob es sich um eine hohe oder niedrige Karte handelt.

Um diesen Vorteil zu erlangen, mussten Phil Ivey und die „Queen of Edge Sorting“ lügen und gleichzeitig musste das Casinopersonal im Unwissen sein. Obwohl insbesondere der letzte Punkt Fragen aufwirft – Edge Sorting ist eine bekannte Technik – sah Richter Mitting diese Umstände gegeben und berief sich auf das Glücksspielgesetz (Gaming Act) aus dem Jahre 1845.

Im Januar 2016 reichten Iveys Anwälte einen Antrag auf Revision ein. Der Fall wurde im April angehört und im November entschieden. Drei Richter hörten sich den Fall an und zwei von ihnen stimmten gegen Ivey.

Richterin Mary Arden kommentierte: „Eine Partei kann betrügen im Sinne des Gesetzes, ohne unehrlich zu handeln oder zu täuschen.“ Richter Stephen Tomlinson ergänzte, dass das Spiel verändert wurde, da das Casino Forderungen, die Edge Sorting erst ermöglichten, der beiden High Roller nachkam.

Lediglich Richterin Victoria Sharp sah das Urteil von Mitting als fehlerhaft. Auch wenn Phil Ivey in der Revision scheiterte, gab ihm dies genug Zuversicht, dass er vor den Obersten Gerichtshof ging. Dieser hat nun seinen Antrag stattgegeben.

Damit wird der Fall vor dem Supreme Court of the United Kingdom in der Middlesex Guildhall (Foto) in London entschieden. Ivey wird durch die beiden Kronanwälte Richard Spearman QC (Thirty Nine Essex Chambers) und Max Mallin QC (Wilberforce Chambers) sowie Matthew Dowd (Archerfield Partners LLP) vertreten.


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