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Hat PokerStars bereits im letzten Jahr Full Tilt Poker kaufen wollen?

Vor knapp über zwei Wochen wurde die Pokerwelt auf den Kopf gestellt. PokerStars plant Full Tilt Poker aufzukaufen und steht daher in Verhandlungen mit dem US-Justizministerium. Dass es mehr als nur ein Gerücht ist, zeigt ein Artikel von Wendeen H. Eolis, die erklärt: PokerStars hegte schon letztes Jahr Interesse an FTP.

Seitdem die große Newsbombe geplatzt ist, hat man nichts mehr aus dem Lager der beteiligten Parteien gehört. Lediglich Laurent Tapie sorgte noch für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die Groupe Bernard Tapie einen eigenen Online Poker Room gründen möchte.

Bei PokerStars hat man zwar die Verhandlungen mit dem Department of Justice (DoJ) bestätigt, doch der Name Full Tilt Poker ist nicht gefallen. Dennoch ist es weit mehr als ein Gerücht, dass der Branchenprimus FTP aufkaufen möchte.

Wendeen H. Eolis hat hierzu auf PokerPlayerNewspaper.com einen ausführlichen Bericht veröffentlicht. Die 67-Jährige beruft sich hierbei auf Insiderinformationen und zeigt, dass PokerStars bereits letzten Sommer ein Auge auf Konkurrent Full Tilt Poker geworfen hat.

Nach dem Black Friday war PokerStars der einzige Pokeranbieter, der die Kunden voll auszahlen konnte. Als im Sommer 2011 immer mehr Details zur finanziellen Situation von Full Tilt Poker bekannt wurden, wollte PokerStars einsteigen: „Die Prospektprüfung eines möglichen Aufkauf von FTP [hatte] hohe Priorität“, so der Insider.

Ein möglicher Deal soll jedoch an der Führungsriege bei Full Tilt Poker gescheitert sein. Die behaarte auf Rechte und wollte weiterhin stille Investoren in der Firma behalten. Ob es sich bei diesen Verhandlungen um den ominösen ‚White Knight Deal‘ handelt, ist nicht zu sagen.

Phil Ivey sorgte im letzten Jahr für viel Wirbel, als er FTP verklagte. Gerüchte besagen, dass der Ausnahmespieler sauer auf Ray Bitar war, der einen fast sicheren Deal ablehnte. Matt Glantz, der ebenfalls enge Kontakte zu Full Tilt Poker Insidern pflegt, gab an, dass mittlerweile FTPs Kreis der wichtigsten Personen in drei Interessengruppen gespalten ist.

Warum die ‚Führungsebene‘ einen lukrativen Deal überhaupt ablehnte, ist auch nicht klar. Eolis berichtet in ihrem Artikel jedoch von anderen Investoren wie beispielsweise Morgan Stanley. Die Firma zeigte vor dem Black Friday großes Interesse am Online Poker Geschäft und Howard Lederer pflegte private Kontakte. Vielleicht hofften Bitar und Co, dass FTP auch nach dem 15. April noch den gleichen Stellenwert hatte.

Doch lassen wir alle Spekulationen außen vor. Das US-Justizministerium und PokerStars stehen in Verhandlungen. Ob es dabei um die Übernahme von Full Tilt Poker geht, ist nicht bekannt, doch alle Zeichen deuten darauf hin. Die geprellten Kunden von FTP können nur hoffen, dass dieses Mal der Kaufvertrag abgeschlossen wird, denn PokerStars hat die finanziellen Mittel, alle Spieler auszuzahlen. Und das ist die wichtigste Bedingung, die das DoJ von potentiellen Käufern fordert.


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