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Re-Entry – Ja oder Nein, das ist hier die Frage

Vor einigen Jahren wurden Rebuy-Turnieren von nahezu allen Turnierplänen verbannt. Mittlerweile gibt es aber kaum noch ein klassisches Freezeout Turnier, denn Re-Entries sind nicht mehr wegzudenken. Ist die Möglichkeit des Wiedereinstieg ins Turnier aber tatsächlich die Zukunft?

Bei den kleinen Daily Tournaments der Cardrooms in Österreich sind Re-Entries an der Tagesordnung und rund 30 bis 40 Prozent des Teilnehmerfeldes kaufen sich erneut ein. Das ist für den Preispool recht einträglich und für die Spieler ist es zur Gewohnheit geworden, bei einem solchen Turnier das doppelte Buy-In einzukalkulieren.

Auch beim Main Event der CAPT Seefeld gab es dieses Mal sehr lange die Möglichkeit des Re-Entries, nämlich zehn Levels lang. Bei einem Buy-In von € 2.000 hätte man gedacht, dass manch einer zögert, den Betrag ein zweites Mal zu investieren. Tatsächlich schlugen aber am Ende 47 Re-Entries bei 156 Teilnehmern zu Buche – immerhin 30 % des Starterfeldes.

Ein Extrem-Besipiel des Re-Entry ist die A$100.000 Challenge der Aussie Millions. Umgerechnet liegt das Buy-In hier bei rund € 65.500 und man sollte meinen, dass man mit dem Re-Entry eher sparsam umgeht. Isaac Haxton war das offenbar egal, denn er kaufte sich tatsächlich sechs Mal ein.

Für Aufregung sorgte aber auch die Forderung von Gus Hansen, beim Big One for One Drop der WSOP 2014 die Re-Entry Option zu öffnen. Dass es sich hier um ein Buy-In von $1.000.000 handelt, stört nicht, denn Hansen macht deutlich, dass diejenigen, die dieses Turnier spielen, auch kein Problem damit hätten den Betrag zwei Mal auf den Tisch zu legen.

Nahezu alle Veranstalter setzen mittlerweile auf die Re-Entries, um Preispools aufzuwerten bzw. Garantiesumme zu erreichen. Ausnahmen sind die Main Events der PokerStars Live-Events wie EPT; LAPT, Eureka, FPS und so weiter. Und natürlich die WSOP, bei der nur wenige Re-Entry Events angeboten werden.

Wurde vor zwei Jahren noch die Re-Entry Möglichkeit gefordert, so macht sich mittlerweile der Unmut breit. Turnierdirektor Matt Savage äußerte sich im November kritisch, auch Poker Pro Chris Moorman hat seine Bedenken. Die Cashgames leiden unter den Re-Entries, aber auch die Turniere selbst. Immer mehr Spieler sehen es als Nachteil, wenn man sich selbst über ein Satellite qualifiziert hat oder nur ein Buy-In leisten kann/will. Damit werden die Teilnehmerfelder bei höheren Buy-Ins effektiv kleiner und taffer, da Amateurspieler das Interesse verlieren. Die Payouts leiden ebenfalls unter den Re-Entries, denn kommt man bei einem Re-Entry Turnier ins Geld, dann ist man bestenfalls pari, oft bleibt noch ein Minus übrig.

Was meint Ihr – Re-Entry muss sein oder doch nicht? Soll die Möglichkeit zum Re-Entry vom Buy-In abhängig sein? Ein Re-Entry oder unlimited?


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