Kolumnen

Rotwein ist Gottes Antwort auf Broccoli

Herrlich. Geil. Herrlich geil. Mal wieder eine komplett sinnfreie Headline. Und auch im nachfolgenden Text wird nicht viel mehr Gehaltvolles enthalten sein; zumindestens nichts, was mit der kausalen Thematik dieser herrlich geilen Pokerinformationsseite zu tun hat. Was aber ja auch die meisten Leser meiner Kolumnen überraschen würde.

broccIch überlege gerade noch, ob ich heute etwas über den Verzehr von gedünstetem Broccoli bei einer PLO Cash Game Session schreiben soll oder lieber doch versuchen sollte, eine Symbiose zwischen der Turnkarte und der aktuellen Situation in der Ukraine darzustellen. Oder lasse ich meinem Hirn und meinen flinken Fingern ein gesellschaftliches Statement entwickeln über die Rolle der Deutschen Bank im gesamtstrukturellen Zusammenhang, vor allem in der kausalen Plausibilität ihrer Spekulation mit Lebensmitteln und dem Verkauf des Casinos in Las Vegas?

So viele Themen schwirren in meinem Kopf herum, so viel Intelligentes will seinen Weg nach draußen finden. Agrarrohstoffe und der börsennotierte Handel damit haben letztendlich, wenn man sich das mal wirklich ernsthaft überlegt, sehr viel mit einem Sachpreisturnier gemeinsam. Vor allem mit den ersten beiden Levels. Wirklich. Denkt mal darüber nach, dann werdet ihr mir zustimmen. Sinnieret und stimmet mir zu. Nicht immer nur nachdenken über die vierte Hand im fünften Level, die er vor sechs Wochen bei irgendeinem 100 plus 10-Side Event verloren habt. Weil der Idiot, der das gar nicht erst preflop hätte spielen dürfen, natürlich gespielt und natürlich geluckt hat. So ist Poker nun mal. Mund abwischen und weiter machen. Poker wäre so einfach, wenn es die anderen Spieler nicht geben würde. Dann wäre jeder von uns der Phil, der König der Karten und des guten Benehmens. Auch wenn es langweilig wäre, immer nur alleine zu spielen, wir wären der Beste. Und die Deutsche Bank könnte uns mal. Und das EU-Parlament auch. Das wäre uns alles Wurst. Bartwurst. Ohne Pommes. Brötchen dazu reicht völlig.

Leider aber ist unser innig geliebtes, unser angebetetes Kartenspiel nicht so einfach. Im Gegenteil, nicht nur wegen der mangelhaften Spielweise der anderen Menschen am Tisch ist es halt ein kompliziertes Unterfangen. Welches uns dennoch gefangen nimmt. In seiner Komplexität, in seinem Zauber. Poker ist Magie. Das Siegfried unter den Freizeitbeschäftigungen. Das Roy unter den Kartenspielen. Ab und zu zaubern auch wir uns einen Flush aus dem Hut. Meistens; auch das ist magisch; in dem Moment, wenn ein anderer ein Full House hat. Diese Binominalwahrscheinlichkeiten lassen uns aufstehen, nach Hause fahren und eine Portion Broccoli in die Mikrowelle packen. Guten Appetit.


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