Zwei amerikanische Pokerspieler dürfen aufatmen. Nachdem William Davis und John Newmerzhycky bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat Iowa $100.000 in bar abgenommen wurde, erhält das Duo nun eine Schadenszahlung.
In den USA ist Civil Forfeiture („Zivilrechtliche Beschlagnahmung“) ein leidiges Thema. Je nach Bundesstaat sind Polizisten befugt, Bargeld oder aber auch Gegenstände bis hin zu Häusern zu „beschlagnahmen“. Wenn ein Verdacht auf kriminelle Aktivität vorliegt.
Das Problem hierbei ist, dass die Beamten keine spezielle Befugnis benötigen. Wer sein Geld oder seinen Besitz wiedersehen möchte, der muss sich auf einen langen Rechtsstreit gefasst machen, denn im Grunde muss jedes Opfer seine Unschuld beweisen.
Im April 2013 wurden John Newmerzhycky und William ‚Bart‘ Davis Opfer dieser Justizwillkür. Die beiden Pokerspieler reisten mit einem Mietwagen von einem WSOP Circuit-Turnier in Illinois durch Iowa und wurden angehalten.
Angeblich haben sie bei einem Überholmanöver vergessen ein Signal zugeben. Während des Prozesses zeigte die Polizeikamera jedoch, dass dies nicht der Fall war. Bei der Kontrolle wurden Davis und Newmerzhycky befragt, ob sie Drogen oder Bargeld mitführen.
Nachdem diese verneinten, führte der Polizist eine Durchsuchung mit einem Hund durch. Dieser erschnüffelte eine Gewürzmühle, in der „0,001 Gramm“ Marihuana gefunden wurde. Dazu $100.000 in bar.
Der Polizist beschlagnahmte das Geld, hinzu gab es eine Anzeige wegen Besitz von Drogenutensilien. Da sowohl Newmerzhycky als auch Davis eine Medical Card aus ihrem Heimatstaat Kalifornien haben und somit legal Marihuana erwerben können, war dies allerdings kein wirkliches Problem.
Die Wiederbeschaffung der Bankroll war dagegen ein harter Kampf. Nach über einem Jahr erhielten sie $90.000 zurück. Da die beiden zu diesem Zeitpunkt jedoch schon $30.000 in Anwaltskosten investiert hatten, nur ein Teilerfolg. Vergangene Woche gab es dann die Entscheidung und John Newmerzhycky sowie William Davis erhalten eine Entschädigung in Höhe von $60.000.
