Kolumnen

Statistik zum Jahrestag

Gestern auf den Tag genau vor sieben Jahren habe ich mit Poker angefangen. An einem sonnigen 22. Juni. Um 19.12 Uhr. Ein livechanging Datum.

Seitdem war ich; gerechnet auf Turniere Texas Holdem und auch Omaha; insgesamt acht Mal in the Sachpreise und neun Mal in the Geldränge. Und tatsächlich fünf Mal am allerletzten Tisch. 226 Mal bin ich im ersten Level rausgeflogen, 367 Mal im zweiten Level. Davon hatte ich 345 Mal Glück im ersten Level.

Ich habe 85,9 % aller meiner Starthände gespielt; nach dem Flop habe ich davon 93,8 % weitergespielt, auch wenn ich noch nichts getroffen hatte. Denn – der andere hat ja auch nichts und außerdem kann mein backdoor-one-pair-draw noch kommen.
93,2 % aller Preflop-Raises von meinen Mitspielern habe ich einfach mal flat gecallt. Begründung – siehe Argumentation vorher.
2.863 Mal habe ich die Asse als Starthand gehabt, diese 2.861 Mal verloren.  5.597 Mal habe ich Bube 7 als Starthand gehabt, diese 5.189 Mal gewonnen. Bei 4.677 Mal dieser gewonnen Hände habe ich ungläubiges Staunen und / oder wüste Beschimpfungen erlebt.

Dreitausendvierhundertachtundzwanzigmal habe ich bewusst geblufft (die anderen waren ein Versehen und tauchen deshalb in dieser mit größter Akkuranz geführten Statistik nicht auf), dreitausendvierhundertelfmal ging es grandios in die Hose.

92,7 Prozent aller Pokerspieler gehören zu Gruppe der sogenannten Wasserbewohner; von denen wiederum 98,2 Prozent es aber nicht erkennen. Oder nicht wahrhaben wollen. Mehr als vier Fünftel dieser genannten Gruppe gehen davon aus, dass sie demnächst ein Armband bei der WSOP gewinnen werden.

97,4 Prozent aller Pokerspieler halten sich für brillant, gottgleich oder zumindest zugehörig zu den zehn besten Spielern dieser Welt. Lediglich das Pech sowie schlechte Calls von beispielsweise einem Gartenbach mit Bube 7, natürlich offsuit, haben sie bisher von mindestens vier EPT Titeln abgehalten.

99,94 Prozent aller Pokerspieler können Bad Beat Stories erzählen. Und machen dieses auch gerne. Davon 93,7 Prozent sogar ungefragt.

Die deutsch-englische Erklärung ihrer gespielten Hände von 92,17 Prozent aller Pokerspieler verstehe ich nicht mal ansatzweise. Ehrlich gesagt, gebe ich mir aber zu 112 Prozent auch nicht die Mühe.

Einer der wichtigsten Aspekte der von mir mit größtmöglichster Sorgfalt geführten und errechneten Statistik ist der Punkt, dass ich von meinen obig erwähnten fünf Malen am Final Table dieses jeweils mit einem Promillegehalt über 1,2 erreicht habe. Die gewisse und benötigte Lockerheit. In 32,7 Prozent aller deutschen Casinos entspricht der Rotwein meinen Vorlieben und meinem Geschmack. Die österreichischen Casinos  kommen hier auf einen besseren Wert von 51,9 Prozent.

Acht Prozent aller Pokerspieler; gerechnet auf diejenigen, die lesen können; finden mich super. Dazu gehören meine Frau und meine Sohn.

Zwei Komma drei Prozent aller pokerspielenden Frauen; gerechnet auf die relevante Zielgruppe; finden mich lustig, charmant und attraktiv. Null Komma vier Prozent von denen könnten sich auch eine Affäre mit mir vorstellen.

 

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