Kolumnen

Störfaktoren

Es gibt nicht wenig Dinge auf diesem Planeten, die mich stören. Die mich ärgern, die mich wütend und betroffen machen. Jegliche Art von Ungerechtigkeit, Hunger, Gewalt und vieles, vieles mehr. Nicht alles ist schön auf diesem Planeten, nicht alles ist so, wie es sein sollte oder auch sein könnte. Ja, es gibt vieles, was ich stört. Nachhaltig stört.

Poker allerdings gehört nicht dazu. Weder das Spiel an sich, vor allem aber die einzelnen Situationen nicht. Dann bekommt man halt den Two Outer auf dem River gegen einen, dann läuft man halt gegen die bessere Hand, dann blufft einen der Gegenspieler halt auf dem Flop raus.

Alles nicht schön, aber auch nicht wirklich ein Weltuntergang. Und schon gar kein Grund zum Heulen. Und noch weniger ein Grund, sich selber und andere Menschen zu verdammen. Das ist dann doch etwas, was mich beim Poker stört. Manchmal sind es übertriebene Reaktionen. Leute, die Welt geht davon nicht unter. Wir werden deshalb in keinen Krieg ziehen müssen und deshalb wird auch niemand sterben. Auch wird Trump nicht wegen deiner dritten Hand im vierten Level der nächste US-Präsident. Und Erdogan wird weitermachen wie bislang, egal ob dein Flush hält oder du runner runner mit einem Full House genagelt wirst.

Entspannung ist angesagt. In vielen Bereichen des täglichen Lebens. Auch und manchmal sogar besonders beim Poker. Echt. Lieber ne schlechte Hand beim Kartenspielen als gar kein Spass im Leben. Lieber Seat Open als Hunger in Afrika. Auch wenn das vordergründig vielleicht nichts miteinander zu tun haben scheint. Lieber ne Currywurst als gar kein Abendessen.

Scheisse aber auch, war das heute nachdenklich und philosophisch.

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