Kolumnen

The Fucking best River ever

Alles im Fluss. Alles fließt. Und auch diese Kolumne wird wieder flüssig geschrieben sein. Auch wenn ich im nachfolgenden einigen der geneigten Lesern nichts wirklich Neues erzählen werde, so muss ich doch im Sinne der Geschichte und im Sinne des Verständnisses relativ von vorne beginnen.

So machen wir investigativen Journalisten das. Ein Pokerspiel besteht aus 53 Karten. 52 davon sind die sogenannten Spielkarten, die andere ist ausschließlich für den Dealer gedacht. Diese legt er immer nach dem Mischen unter die obig schon erklärten Spielkarten. Diese Karten gehören allen Spielern. Jeder bekommt zwei davon. In der texanischen Variante. Dann schmeißt man mehr oder weniger mit Nachdenken einige der runden Plastikdinger in die Mitte. Dann kommen die ersten drei Karten offen auf den Tisch. Die sind meistens der totale Flop. Echt. Dann kommt, wenn alle weiterdonken wollen, die nächste Karte offen auf den Tisch. Der Dealer turnt sie around, so dass sie für alle sichtbar ist. Dann, um zum Thema zu kommen, kommt mit Ungeduld und oftmals auch unverständlichem Kopfschütteln begleitet, die letzte offene Karte. Der sogenannte River. Warum auch immer dieses Teil so heißt. Auf jeden Fall nennen wir Semiprofis das den River. Dieser River eignet sich hervorragend zum Kartenvergleichen. Oder zum Bluffen. Zum Gewinnen oder auch in den meisten Fällen zum Sich-von-seinen-Chips-verabschieden.stadt_land_fluss

Ja, der River entscheidet oftmals das Spiel. Der River scheint die wichtigste Karte des ganzen Spiels zu sein. Er wird oft geliebt, aber mindestens genauso oft verflucht. Es ist also an der Zeit, sich den River einmal genau anzuschauen. Und ihn entsprechend seiner Wertigkeit zu huldigen. Oder auch nicht. Was also nun ist ein guter River? Das kann ich aus persönlichen Erkenntnissen nicht wirklich sagen. Ich weiß aber, was der beste River überhaupt ist. Der allerbeste. Der schönste, der geilste, der gewinnbringendste. Der allerallerbeste River aller Zeiten. Der alleralllerallerbeste River ist derjenige, der erst gar nicht nötig gewesen wäre.

Ja, der beste River ist wirklich derjenige, der erst gar nicht mehr nötig ist. Weil man vorher schon uneinholbar vorne ist. Weil man schon nach den ersten drei offenen Karten die definitiv beste Hand hat. Das aber kommt in etwa so häufig vor wie eine philosophisch wertvolle Sendung der Geissens oder ein intellektuelles Zitat von Tim Wiese.


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