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Thomas Luther gewinnt die Austrian Deepstack Poker Championship im Montesino

Es macht immer Spaß über ein besonders interessantes Turnierwochenende zu schreiben – noch mehr Spaß macht es allerdings, wenn man dabei dann auch noch selber im Geld landet.

Während es für einige bereits am Mittwoch mit einem Supersatellite los ging, machte ich mich erst im Laufe des Donnerstag auf den Weg vom sonnigen München ins regnerische und kalte Wien zur „Austrian Deepstack Poker Championship“. Da der Plan aber sowieso (dank 50.000 Startchips und 60 min. Levels) vorsah, die meiste Zeit des Wochenendes in Innenräumen zu verbringen, stellte das erst einmal kein größeres Problem dar.

Ich hatte mich für Tag 1B und damit den deutlich volleren Starttag entschieden. Denn während am Donnerstag „nur“ 160 den Weg ins Montesino fanden, waren es am Freitag 256, die für ein volles Haus und damit für ein insgesamt erfreuliches Feld von 416 Teilnehmern mit einem Preispool von €208.000 sorgten.

Über meine eigene Tischauslosung war ich nur bedingt glücklich – denn wer die Architektur des Montesino ein wenig kennt konnte sich denken, dass es einer der Tische war, der irgendwann im Lauf des ersten Spieltages aufgelöst werden sollte. Am Ende sollte es aber dann doch immerhin bis kurz vor dem Dinnerbreak dauern, bis es tatsächlich zur Tischauflösung kam. Insgesamt war es ein ruhiger Starttag und abgesehen von zwei überraschend großen Pötten, die ich in einer frühen Turnierphase jeweils mit KK gewinnen konnte, ging es vor allem mit kleinen Schritten aufwärts. Am Ende des Tages konnte ich dann mit 102.000 Chips etwas mehr als den Average einpacken. Der Chipleader der beiden Starttage konnte sich über den etwa 3-fachen Stack freuen.

Interessanterweise lag der Average für Tag 2 bei ganz genau 100.000 Chips. Denn exakt die Hälfte des Starterfeldes, nämlich 208 Teilnehmer hatten es in den zweiten Tag geschafft. Und an diesem Tag war ich über meine Tischauslosung deutlich glücklicher. Wenige größere Stacks und kein wirklicher Bigstack am Tisch, dann noch den Button zugelost bekommen und der Tag konnte beginnen. Unter diesen optimalen Voraussetzungen ginge es da weiter wo man am Vortag aufgehört hatte – langsam aber sicher aufwärts. Lange Zeit sah es wie eine gemütliche Reise ins Geld aus, aber das wäre dann auch zu schön gewesen.

So kam dann auch der fällige staubtrockene Lauf in dem zuerst alle Flops verpasst wurden und dann auch noch die Startkarten wenige Optionen offen ließen. Und plötzlich trennte sich die Spreu vom Weizen. Während es für einige, wie z.B. den ungarischen Pokerstars Pro Richard Toth (links) steil nach oben ging, reihte ich mich langsam in der Riege der Shortstacks ein.

So gut die Struktur dieses Event ohne Frage ist, wenn man zur Mitte des zweiten Spieltages nicht richtig Gasgeben kann, läuft man bald dem Average hinterher. Trotz allem muss man aber Dank der langen Blindlevelzeiten und der extrem flachen Struktur auch als Shortstack dann nicht gleich in Panik verfallen. Und genau das konnte ich letztlich ausnutzen um es dann doch noch ins Geld und die Riege der 45 bezahlten Plätze zu schaffen.

Nach bereits 10 gespielten Levels am Tag 1 und weiteren 8 Levels am Tag 2 lagen kurz vor der Bubble bei einigen Spielern aber offensichtlich die Nerven blank. Einerseits verständlich wenn man nach so vielen Stunden fürchten muss ohne Gewinn nach Haus zu gehen. Andererseits rechtfertigt das definitiv nicht Dealer für schlechte Karten mehrfach aufs übelste zu beschimpfen oder „Angle-Shooting“ zu betreiben.

Aus diesem Grund sollten daher an dieser Stelle sowohl die durchgängig hervorragende Arbeit der Dealer als auch die konsequente Haltung der Turnierleitung hervorgehoben werden. Dementsprechend gab es dann auch in den genannten Fällen nach einer Warnung die mehr als berechtigten Zeitstrafen.

Nachdem die Bubble geplatzt war ging es in die letzten zwei Level des Tages. Die am Ende des Tages verbliebenen 25 Teilnehmer hatten es nicht nur ins Geld sondern auch bereits in die zweite Preisgeldstufe geschafft. Dementsprechend zufrieden konnten alle ihre Chips zum zweiten Mal einpacken.

Während Richard Toth – unter anderem Dank extrem überspielter Pocket Aces eines anderen Bigstacks – nun mit fast 3 Millionen Chips den ersten Platz innehatte, musste ich mich bei 167.000 Chips mit dem Platz am untersten Ende des Chipcounts begnügen.

Im Vergleich zum Chipleader sah allerdings auch der Stack des zu diesem Zeitpunkt achtplatzierten Thomas Luther aus Deutschland (links) mit 860.000 Chips noch relativ unspektakulär aus. Ich hatte aber das Vergnügen mit Thomas fast den gesamten Tag 2 am selben Tisch zu sitzen und konnte mir gut vorstellen, dass er am dritten Spieltag einen bleibenden Eindruck hinterlassen würde.

Eine Chance die mir selber leider versagt blieb. Denn mein Tag 3 dauerte gerade einmal vier Hände. Zuerst mit KK keine Kundschaft zu bekommen und dann mit Q8s vom Button in QQ zu laufen gehört definitiv in die Kategorie „schlechtes Timing“. Aber letztlich war ich über Platz 23 und den Gewinn von €1.570 nicht wirklich unglücklich.

Gute vier Level später war es dann soweit. Der Finaltisch war erreicht. Thomas Luther hatte mich nicht enttäuscht und ging als Chipleader mit 4.3 Millionen Chips in die Runde der letzten neun. Richard Toth hatte dagegen nicht mehr Chips als am Anfang des Spieltages und ging „nur“ als vierter ins Rennen. Knapp vor ihm lagen die Österreicher Bernhard Haider und Nebojsa Kikovic.

Am Finaltisch waren nun neben fünf Österreichern zwei Deutsche und zwei Ungarn vertreten. Den ersten der beiden Ungarn erwischte es mit Renato Szabo gleich auf Platz 9 und mit Richard Toth musste auch der zweite Ungar auf dem, für ihn sicherlich enttäuschenden, achten Platz das Turnier beenden. Kurz darauf einigten sich die verbliebenen Spieler auf einen Deal und Chipleader Thomas Luther konnte sich nicht nur über das meiste Geld sondern auch den Siegertitel freuen.

Obwohl ich selber kein Fan von Deals in so großen Runden bin, kann ich es in diesem Fall teilweise auch verstehen. Denn wenn man an dieser Serie überhaupt etwas kritisieren kann, ist es die leider äußerst kopflastige Preisstruktur und die Preissprünge die bis Platz 18 in Stufen zu neun Plätzen erfolgen. Während eine flachere Payout Struktur einen gleichmäßigeren Fluss an Bustouts bedeutet erzeugt die Treppenstruktur meines Erachtens mehrfach eine „künstliche“ Bubble die letztlich dann auch zu Lasten der Spielzeit des Finaltisches geht.

Abgesehen von diesem Kritikpunkt gibt es an der Deepstack Serie von D4 Events aber definitiv nichts auszusetzen. Die Trennung von dem Pokerroom, mit dem man die Serie im letzten Jahr noch als Partner veranstaltet hatte, blieb ohne größere Folgen. Das Interesse an der Serie ist trotz Konkurrenz im vergleichbaren Buy-In und Struktursegment ungebrochen. Und dank der Professionalität des Montesino Teams ist der Stopp in Wien sowieso ein ganz besonderes Highlight dieser Serie.

Während einer Rückkehr ins Montesino im nächsten Jahr daher sicherlich nichts im Wege steht geht es nun aber zuerst mal vom 11. – 15. Mai mit der Mediterranen Deepstack Poker Championships im Casino Portoroz, Slowenien weiter. Informationen zu diesem Event und den weiteren Deepstacks die dieses Jahr noch geplant sind findet man unter www.d4events.com.

Rang Name Vorname Nation Preisgeld
1 Luther Thomas Germany € 45.500
2 Kikovic Nebojsa Austria € 27.650
3 Haider Bernhard Austria € 18.760
4 Zavadil Karl Austria € 13.030
5 Dietrich Martin Germany € 9.680
6 Formanek Gernot Austria € 7.500
7 Stojanovic Slobodan Austria € 6.520
8 Toth Richard Hungary € 5.330
9 Renato Szabo Hungary € 4.340
10 Cooper Damien Germany € 3.550
11 Froschauer Thomas Germany € 3.550
12 Vyoralek milan Czech.R € 3.550
13 Bautha Mihlos Hungary € 2.760
14 Schuster Omar Austria € 2.760
15 Pitic Radu Romania € 2.760
16 Swane Christoph Germany € 2.170
17 Pötscher Daniel Austria € 2.170
18 Nosko Emil Slovakia € 2.170
19 Vanlacker Nick Belgium € 1.570
20 Ala Edmond Austria € 1.570
21 Cuso Rudolf Austria € 1.570
22 Eisner Jens Denmark € 1.570
23 Gärttner harald Germany € 1.570
24 Dawid Daniel Polen € 1.570
25 Yamshchikova Anna Russia € 1.570
26 Nielsen Jonas Denmark € 1.570
27 Andersen Kurt Steen Denmark € 1.570
28 Hila Dan Romania € 1.180
29 Kovecses Avpad Czech.R € 1.180
30 Graml Ronald Austria € 1.180
31 Evers Ronnie € 1.180
32 Schrimm Tilo Germany € 1.180
33 Forche Jürgen Austria € 1.180
34 Panik Miroslav Slovakia € 1.180
35 Rossen Rasmus Denmark € 1.180
36 Gorecki Patrick Austria € 1.180
37 Jedlicka Stefan Austria € 1.000
38 Spielmann Leo Austria € 1.000
39 Kitesashvili Giorgi Georgia € 1.000
40 Rickert Tom Germany € 1.000
41 Führer Martin Austria € 1.000
42 Möschel Bernhard Germany € 1.000
43 Meissl Wolfgang Austria € 1.000
44 Kubitschka Hans Austria € 1.000
45 Barang Elmar Austria € 1.000

 

Side Event 300 No Limit Hold’em:

Teilnehmer: 104

Preisgeld: € 28.080

Rang Name Vorname Nation Preisgeld
1 Lod Maxim GER € 8.280
2 Reimholz Gerhard GER € 5.060
3 Dr Blue GER € 3.190
4 Kanyo Krisztian HUN € 2.390
5 Ackermann Gerry GER € 1.860
6 Schaefer Dennis GER € 1.460
7 Merckx Jonas BEL € 1.200
8 Bauer Georg AUT € 930
9 Timofeev Alexander RUS € 800
10 Reichel Andreas AUT € 740
11 Stojanovic Zoran CH € 660

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