Pokerstrategie

PLO Heads-Up Cash Games Teil I

Warum Heads-Up?

Hierfür gibt es einen ganz einfachen Grund: Man kann gerade im Heads-Up seinen Vorteil zur Geltung bringen. Voraussetzung ist natürlich ein passender Gegner. Grundsätzlich muss man zwischen drei Gegnertypen unterscheiden, zwei davon sind gefundenes Fressen:
Typ 1: Der tighte Neuling. Ihn gibt es relativ selten, aber in Zukunft sicherlich immer öfter. Er hat gute Erfolge in Shorthanded- oder Full Ring Pot-Limit Omaha Partien zu verzeichnen und möchte sich einmal beim Heads-Up probieren. Leider, oder besser gesagt zum Glück kommt er mit der speziellen Dynamik nicht klar und wird überrumpelt. Er spielt dabei ähnlich wie an vollen Tischen und damit viel zu tight.
Typ 2: Der ultra Maniac. Dieser Spieler muss kaum näher beschrieben werden und jeder, der schon ein paar Hände Pot-Limit Omaha gespielt hat, kennt ihn sehr genau. Der ultra Maniac versteht die Besonderheiten von Pot-Limit Omaha nicht und wirft gerade so mit Chips um sich. Bei Top Pair meint er am Flop all-in gehen zu können und überhaupt muss er ständig betten oder Aggression mit Aggression beantworten. Das ist der perfekte Pot-Limit Omaha Heads-Up Gegner, vorausgesetzt man weiß wie man mit ihm umzugehen hat.
Typ 3: Der Mittelweg. Es gibt nicht nur mega tighte und mega verrückte Spieler, sondern auch Spieler die dazwischen einzuordnen sind. Sie verstehen das Spiel entweder komplett oder machen trotzdem einige Fehler, die man aber nicht verallgemeinern kann. Zum Beispiel gibt es eigentlich solide Spieler, die sehr auffällige Betting Patterns haben und damit sehr leicht auszubeuten sind.

Das Spiel gegen Typ 1, den tighten Spieler

In diesem Fall unterscheidet sich Pot-Limit Omaha im Prinzip nicht von Hold’em. Denn tighte Spieler muss man mit aggressiven Einsätzen überrumpeln. Dies gilt vor allem im Heads-Up. Selbst gegen tight-aggressive Spieler muss man loose-aggressiv und damit auch einen Tick aggressiver vorgehen. Und natürlich muss man auch gegen einen tight-passiven Spieler loose-aggressiv spielen.

Das heißt konkret, dass man vor dem Flop mit einer Vielzahl an Händen erhöhen muss. Im Grunde kann man alles, bis auf die schlechtesten Hände spielen. Allerdings nicht einfach spielen, sondern erhöhen. Gerade wenn man im Small Blind, also am Button ist kann man im Prinzip alles spielen, dann aber auch mit einem Raise einsteigen. Wenn man im Big Blind sitzt und der tighte Spieler -wie nicht anders zu erwarten- callt, sollte man nicht mit allen möglichen Händen raisen. Natürlich besteht die Chance den Pot gleich an dieser Stelle zu gewinnen aber der Gegner ist im Falle eines Calls in Position und hat damit einen großen Vorteil nach dem Flop. Dies ist vor allem in Pot-Limit Omaha relevant. Bevor man mit einer schwachen Hand nach einem Limp aus dem Big Blind raist, sollte man lieber checken, sich die Floptextur ansehen und wenn diese einigermaßen günstig ist direkt anspielen. Der tighte Spieler ist, wie sein Name schon verrät zurückhaltend und spielt selektiv. Wenn er vor dem Flop also limpt, hat er zumindest irgendwas auf der Hand. Und dieses “Irgendwas” sollte nicht zum Flop passen wenn man am Flop direkt als erster anspielen möchte. Wenn das doch der Fall ist, ist man meist besser beraten zu checken und abzuwarten. Denn man hat meist selbst keine sonderlich starke Hand (schließlich hat man vor dem Flop nicht erhöht, sondern gecheckt) und agiert die nächsten Runden out of Position.

Doch dies war nur ein Spezialfall, der allerdings gut verdeutlicht was man zu bedenken hat wenn man gegen einen tighten Spieler im Heads-Up ist. Im allgemeinen gilt auch nach dem Flop ständig auf die Tube zu drücken und aggressiv vorzugehen.

Der tighte Spieler ist sehr leicht zu schlagen und man muss darüber kein Buch schreiben. Das schwierigste ist ihn zu identifizieren, doch auch das lässt sich relativ schnell bewältigen. Wenn er mehrmals in Folge vom Button foldet ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er als Typ 1 einzuordnen ist. Oder wenn er vor dem Flop lieber callt als raist oder sehr häufig foldet. Meist ist es wirklich nicht schwer einen solchen tighten Spieler zu erkennen wenn man ein paar Hände von ihm gesehen hat.


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