DGGS-Report zeigt Stagnation auf deutschem Online-Glücksspielmarkt

Der deutsche Online-Glücksspielmarkt hat sich nach einem aktuellen Bericht der Deutschen Gesellschaft für Glücksspiel (DGGS) im ersten Quartal 2025 nicht weiterentwickelt. Die Zahlen im Report zeigen für Januar bis März 2025 eine deutliche Stagnation. Bei Online-Sportwetten, Online-Spielautomaten und beim Online-Poker bewegt sich in Deutschland nicht viel.

Online-Glücksspielmarkt in Deutschland zeigt keine Entwicklung

Der neueste DGGS-Bericht zeigt in den vergangenen Monaten keine positive Entwicklung bei den Sportwetten, beim Online-Glücksspiel und beim Online-Poker. Derzeit verfügen 29 Unternehmen über eine Lizenz für Online-Sportwetten. Mit den 29 Lizenzen werden 33 Sportwetten-Portale betrieben. Ein Sportwetten-Angebot ist im Vergleich zum vorherigen Quartal weggefallen. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2023 gab es 36 Lizenzinhaber und 40 Sportwetten-Portale.

Zwei Wettanbieter haben ihren Firmensitz in Deutschland. Zwei Unternehmen sitzen in Österreich. Ein französischer Wettanbieter ist in Deutschland aktiv. Die restlichen 24 Buchmacher haben ihren Firmensitz in Malta.

Bei den virtuellen Automatenspielen, also den Online-Casinos, ist die Anzahl der Lizenzinhaber im Vergleich zum vorherigen Quartal stabil geblieben. Es gibt 37 Unternehmen, die Online-Spielautomaten in Deutschland bundesweit anbieten dürfen. Insgesamt gibt es 108 Online-Casinos mit einer Erlaubnis der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL). Zum Vergleich: Im dritten Quartal 2024 gab es 39 Lizenzinhaber und 122 Online-Casinos.

Neun Casino-Betreiber sitzen in Deutschland. Es gibt einen österreichischen Casino-Betreiber auf dem deutschen Markt. Die restlichen 27 Casino-Betreiber haben ihren Firmensitz in Malta.

Der Markt für Online-Poker ist deutlich kleiner als der Markt für Online-Sportwetten und Online-Casinos. Das wird auch an der Anzahl der Lizenzen und der Portale deutlich. In Deutschland haben fünf Unternehmen eine Lizenz für Online-Poker. Mit diesen fünf Lizenzen werden sieben Poker-Portale betrieben. Diese Zahlen sind seit dem zweiten Quartal 2023 konstant.

Alle Pokeranbieter in Deutschland sind Firmen mit Sitz in Malta.

Online-Casinospiele (Tischspiele) kommen nicht in Schwung

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 definiert Online-Casinospiele als Bankhalter-Spiele. Gemeint sind damit die klassischen Tischspiele wie Roulette, Blackjack, Baccarat und Poker (gegen die Bank). Die Regulierung der Online-Casinospiele wird von den Bundesländern durchgeführt. In Deutschland gibt es insgesamt fünf Lizenzen für Online-Casinospiele, mit den acht Portale betrieben werden.

In Bayern sind bereits Online-Casinospiele in Form von Live-Casinos verfügbar. Baden-Württemberg hat sich für die im Glücksspielstaatsvertrag 2021 vorgesehene Option, ein staatliches Monopol zu nutzen, entschieden. Demnächst soll die staatliche Toto-Lotto GmbH Online-Tischspiele in Baden-Württemberg anbieten.

In anderen Bundesländern gibt es ebenfalls Bestrebungen, Online-Casinospiele zu ermöglichen. Allerdings ist es für die Betreiber derartiger Angebote nicht ganz einfach, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Auch in großen Bundesländern bleibt der Kundenkreis vergleichsweise klein. Es zeigt sich mittlerweile klar und deutlich, dass die Entscheidung, im Glücksspielstaatsvertrag 2021 die Tischspiele aus der bundesweiten Regulierung auszuklammern, ein grundlegender Fehler war.

Deutscher Online-Glücksspielmarkt insgesamt enttäuschend

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 hat einen großen Fortschritt gebracht: Immerhin wird in Deutschland das Online-Glücksspiel reguliert. Die strenge Regulierung und die Glücksspielsteuer sind erhebliche Nachteile für die legalen Anbieter auf dem deutschen Glücksspielmarkt. Vieles spricht dafür, dass die Kanalisierung in Deutschland dramatisch schlecht ist.

Allerdings wird sich vorerst nicht viel ändern, auch wenn die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 ansteht. Das größte Problem bei der Regulierung des Online-Glücksspiels ist, dass sich alle Bundesländer einigen müssen. Das dürfte auch in Zukunft schwierig werden, sodass die attraktiven Online-Casinos ohne Lizenz und andere Glücksspielanbieter außerhalb der deutschen Regulierung weiterhin leichtes Spiel haben.


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