Google: ab April 2025 neue Regeln für Glücksspielwerbung

Google hat für den 14. April 2025 die Umsetzung neuer Regeln für Glücksspielwerbung angekündigt. Die Regeln werden global gelten, sodass auch die Glücksspielanbieter in Europa und speziell in Deutschland betroffen sind. Die wichtigste Neuerung betrifft die Zertifizierung aller Anbieter, die Werbung für Glücksspiele schalten wollen. Nur zertifizierte Anbieter werden in Zukunft die Möglichkeit haben, für Online-Casinos, Online-Poker und ähnliche Angebote zu werben.

Google verschärfte Regeln für Glücksspielwerbung

In der Vergangenheit wurde Google häufig kritisiert für den laxen Umgang mit Glücksspielwerbung. In der Theorie waren die Regeln auch bisher schon streng, aber an der Umsetzung hapert es mitunter. Durch die Pflicht zur Neuzertifizierung aller Anbieter, die Werbung für Glücksspiele schalten möchten, sollen Schwarze Schafe aussortiert werden.

Auch Affiliate-Unternehmen, die Google Ads nutzen, um Links zu Glücksspielanbietern zu bewerben, werden strengeren Regeln unterworfen. Ohne dezidierte Google-Genehmigung ist auch für Affiliates künftig keine Glücksspielwerbung mehr möglich. Auf der Zielseite der Links muss zudem klar ersichtlich sein, um was für eine Art von Angebot es sich handelt. Hinweise auf verantwortungsvolles Spielen werden ebenfalls zur Pflicht.

Überzogene Werbeaussagen wie „Sichere Gewinne“ oder „Top-Auszahlung garantiert“ sind nach den neuen Regeln verboten. Zudem darf Werbung unter keinen Umständen gezielt Minderjährige oder Risikospieler ansprechen. Google wird diese Problematik durch genaue Analysen des Klickverhaltens der User angehen.

Google hat angekündigt, dass in einzelnen Märkten strengere Regeln umgesetzt werden könnten. Auch in Deutschland könnte Google sich genötigt sehen, die Werbung für Glücksspiele besonders stark einzuschränken. Die Richtlinien für Glücksspielwerbung in Deutschland werden in den sogenannten Musternebenbestimmungen zum Glücksspielstaatsvertrag 2021 vorgegeben. Somit wäre es nur logisch, wenn Google diese Regeln in Deutschland umsetzen würde.

Höhere Anforderungen an Glücksspielanbieter für Google-Werbung

In Zukunft darf nur noch Werbung für Glücksspielanbieter geschaltet werden, die eine gültige Lizenz in dem Land haben, in dem sie werben möchten. Das bedeutet beispielsweise, dass Online-Casinos mit Curaçao-Lizenz in Deutschland keine Werbung mehr schalten dürfen. Zudem gibt es für Glücksspielanbieter eine neue Zertifizierung.

Die neuen Google-Regeln sollen den legalen Glücksspielanbietern einen Vorteil bringen. Wenn ein Google-Nutzer in Zukunft Werbung für einen Glücksspielanbieter sieht, sollte dies nach den neuen Richtlinien gleichbedeutend damit sein, dass es sich um einen legalen Anbieter handelt. Es muss sich aber noch zeigen, ob Google die Umsetzung der neuen Richtlinien wie geplant hinbekommt.

Illegales Glücksspiel auch ohne Google-Werbung erfolgreich

Auf den ersten Blick mag es so aussehen, es würde Google gegen illegale Glücksspielanbieter vorgehen. Formal stimmt dies auch, aber in der Praxis spielt Google-Werbung keine große Rolle für die meisten Glücksspielanbieter auf dem Schwarzmarkt. Viel wichtiger ist die Google-Suche, die von den neuen Regeln aber nicht betroffen ist.

Ein attraktiver legaler Glücksspielmarkt wäre die entscheidende Voraussetzung dafür, dass illegale Anbieter für Spieler uninteressant werden. Deutschland ist ein anschauliches Beispiel dafür, dass der Schwarzmarkt durch eine übermäßig strenge Regulierung begünstigt wird. Daran lässt sich auch durch für sich genommen durchaus sinnvolle Regeln für Glücksspielwerbung nichts ändern.

Deutsche Online-Casinos zeichnen sich durch ein niedriges Einzahlungslimit, ein niedriges Einsatzlimit, schlechte Auszahlungsquoten sowie ein begrenztes Spielangebot ohne Tischspiele und Live Casino aus. Wenn sich dies nicht ändert, werden auch in Zukunft zahlreiche Spieler ohne Werbung den Weg zu Glücksspielanbietern ohne Lizenz finden.


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