Bei einer Razzia gegen illegale Glücksspielanbieter in Berlin konnte die Polizei zwei illegale Spielautomaten feststellen. Bei der groß angelegten Aktion waren LKA-Beamte, Kripo-Beamte, Beamte des Ordnungsamtes, 30 Polizisten einer Hundertschaft sowie die Steuerfahndung im Einsatz. In Berlin-Neukölln wurden diverse Geschäfte und Wohnungen in der High-Deck-Siedlung kontrolliert. Neben illegalen Spielautomaten wurden auch Personen ohne Aufenthaltsberechtigung in Deutschland gefunden.
Razzia in Berlin-Neukölln gegen illegale Glücksspielszene
Berlin-Neukölln hat nicht den besten Ruf. Die Razzia, die mit einem Großaufgebot von Beamten und Polizisten durchgeführt wurde, wird diesen Ruf nicht verbessern. Bei der Kontrolle diverser Cafés und Geschäfte wurden gleich zum Start der Razzia zwei illegale Spielautomaten sichergestellt. In dem Café, in dem die beiden Spielautomaten standen, wurden zudem zwei Personen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland angetroffen.
Entlang der berühmten Sonnenallee befinden sich in der High-Deck-Siedlung diverse Cafés und Bars, die nicht unbedingt den besten Ruf genießen. Allerdings ist auch die Polizei nicht sonderlich beliebt in diesem Viertel. Deswegen war die Stimmung bei der Razzia zeitweise kritisch. Der Polizei gelang es am Ende aber, die Aktion friedlich durchzuführen.
Dabei war es ein Vorteil, dass zum Aufgebot diverse Polizisten gehörten, die sich mit der Szene auskennen und viel Erfahrung haben. Durch eine proaktive Vorgehensweise konnte die Razzia ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden. Bemerkenswert ist zudem, dass mindestens ein Polizist mit einer Kamera ausgestattet war, um die gesamte Aktion zu filmen.
Dabei dürfte es auch darum gehen, mögliche Vorwürfe gegen die Polizeibeamten von vornherein zu entkräften. Gerade bei einer Razzia, in der mitunter auch robust vorgegangen werden muss, ist es sinnvoll, den genauen Ablauf zu filmen. Bei späteren Auseinandersetzungen vor Gericht können die Filmaufnahmen für die Polizei äußerst wertvoll sein.
Beweise für zahlreiche Rechtsverstöße sichergestellt
Bei der Durchsuchung diverser Wohnungen und Geschäftsräume wurden Dokumente sichergestellt, mit denen sich diverse Verstöße gegen Buchführungsregeln und die Abgabenordnung beweisen lassen sollen. Zudem wurde auch eine Frau wegen des Verdachts auf Sozialversicherungsbetrug und illegale Beschäftigung festgenommen.
In mindestens einem Lokal wurden Verstöße gegen den Jugendschutz festgestellt. Zudem hatte ein Café eine nicht genehmigte Außengastronomie. Falsche Preisangaben und andere Verstöße gegen die Gewerbeordnung sollen ebenfalls eher die Regel als die Ausnahme gewesen sein. In zahlreichen Fällen wurden Strafverfahren eingeleitet.
Razzia gehört zum Kampf gegen organisierte Kriminalität
Schaut man sich die veröffentlichten Ergebnisse der Razzia in Berlin-Neukölln an, scheinen die Ergebnisse doch recht überschaubar zu sein. Gerade einmal zwei illegale Spielautomaten wurden beschlagnahmt. Auch die zahlreichen Verstöße gegen Verordnungen und Gesetze sind nicht sonderlich beeindruckend.
Aber die gesamte Aktion muss in einem größeren Zusammenhang betrachtet werden. Der Berliner Senat hat sich auf die Fahnen geschrieben, die organisierte Kriminalität besser als in der Vergangenheit zu bekämpfen. Dazu gehört auch, dass die illegale Glücksspielszene erheblich unter Druck gesetzt wird.
Es ist fast schon eine Binsenweisheit, dass das illegale Glücksspiel eng mit der organisierten Kriminalität verwoben ist. Mit illegalem Glücksspiel können die Täter mit überschaubarem Risiko hohe Gewinnmargen erzielen. Die Nachfrage nach illegalem Glücksspiel ist riesig, zumal das illegale Glücksspiel in Deutschland streng reguliert ist.
Auf Dauer wird der Kampf gegen das illegale Glücksspiel nur funktionieren, wenn ein attraktives legales Angebot vorhanden ist. Das gilt für Spielhallen und Spielbanken genauso wie für Online-Casinos. Die Glücksspielregulierung ist in Deutschland derzeit äußerst streng, sodass gerade die besonders gefährdeten Spieler dazu tendieren, bei illegalen Glücksspielanbietern zu spielen. Die illegalen Glücksspiele sind allerdings oft manipuliert und wirken nur auf den ersten Blick attraktiver.