Krypto-Casinos generieren über 70 Milliarden EUR Bruttospielertrag

Krypto-Casinos haben im vergangenen Jahr einen Bruttospielertrag von 70 Mrd. EUR erwirtschaftet. Das ist eine bemerkenswerte Leistung, denn in den meisten Jurisdiktionen sind Krypto-Casinos nicht legal. Nach einer Studie der Rechercheplattform Yield Sec hat sich der Bruttospielertrag der Krypto-Casinos seit 2022 verfünffacht. Dieser Erfolg hat viel damit zu tun, dass zahlreiche Länder die Glücksspielregulierung deutlich verschärft haben.

Trotz Verboten und Sperren florieren Krypto-Casinos

In den USA, China, Großbritannien und der Europäischen Union sind Krypto-Casinos weitgehend verboten. Allerdings gibt es Jurisdiktionen wie Curacao, Anjouan und Malta (EU!), die Ein- und Auszahlungen mit Kryptowährungen zulassen. In vielen Ländern werden Kryptowährungen für Glücksspiele nicht gern gesehen, da das Missbrauchspotenzial hoch ist. Kryptowährungen sind dezentral organisiert und lassen sich somit kaum kontrollieren.

In vielen Ländern gibt es nicht nur Verbote, sondern IP-Sperren, mit denen der Zugriff auf die regulären Webseiten von Krypto-Casinos unterbunden wird. Allerdings ist es ein unzureichender Schutz, denn es gibt viele Möglichkeiten, IP-Sperren zu überwinden. Mit einem VPN ist es möglich, die Sperren auf einfache Weise auszuhebeln. Zudem gibt es oft zahlreiche Mirror-Websites, die schneller aufgesetzt werden, als die IP-Sperren aktualisiert werden können.

Der Bedarf wächst in gewaltigem Tempo. Doch warum ist das so? Ein Grund ist, dass es mittlerweile in vielen Jurisdiktionen Einzahlungslimits und andere Einschränkungen gibt. Gerade High Roller haben ein großes Interesse daran, ohne Prüfung der persönlichen Finanzen hohe Summen einzahlen zu können. In Krypto-Casinos ohne Lizenz funktioniert dies vollkommen unkompliziert.

Zudem dürfte auch die organisierte Kriminalität ein Interesse an den Krypto-Casinos haben. Geldwäsche ist ein großes Thema und das Verschieben größerer Summen über Krypto-Casinos ist ebenfalls ein fundamentales Problem. Das Missbrauchspotenzial wird allerdings auch dadurch erhöht, dass in zahlreichen Jurisdiktionen Krypto-Casinos nicht lizenziert werden. Deswegen ist ein riesiger Schwarzmarkt mit Offshore-Casinos entstanden, der sich kaum kontrollieren lässt.

Strenge Glücksspielregulierung stärkt Krypto-Casinos

Neben der grundsätzlichen Attraktivität der Krypto-Casinos für viele Spieler ist die strenge Glücksspielregulierung, die zunehmend zum Standard in vielen Jurisdiktionen wird, ein erhebliches Problem. In Deutschland dürfen Spieler ohne Prüfung ihrer Finanzen nicht mehr als 1.000 EUR pro Monat einzahlen. In den Niederlanden gibt es sogar Einzahlungslimits ab 300 EUR, je nach Alter des Spielers.

Was auf den ersten Blick im Sinne des Spielerschutzes sinnvoll erscheinen mag, führt dazu, dass die Spieler, die viel Geld setzen wollen und können, die legalen Glücksspielmärkte verlassen. In Deutschland spielt es auch eine große Rolle, dass es eine Glücksspielsteuer (Einsatzsteuer) gibt, die dazu führt, dass die Auszahlungsquoten der Spiele wesentlich niedriger sind als in internationalen Online-Casinos.

Wenn sich Politiker in Deutschland und anderen Ländern damit rühmen, dass sie eine besonders strenge Glücksspielregulierung durchgesetzt haben, sollte immer kritisch nachgefragt werden, ob der tatsächliche Spielerschutz verbessert wurde. Das spektakuläre Wachstum im Bereich der Krypto-Casinos zeigt, dass Aussagen zum Spielerschutz ohne eine gründliche Betrachtung des Schwarzmarkts nicht hilfreich sind.

Vielleicht wäre es die beste Option, legale Krypto-Casinos in Deutschland und anderen Ländern zu schaffen, um den illegalen Krypto-Casinos das Wasser abzugraben. Mit restriktiven Maßnahmen alleine wird es jedenfalls nicht möglich sein, das Krypto-Problem beim Online-Glücksspiel zu lösen. Nicht einmal in China und den USA gelingt es, Spieler effektiv daran zu hindern, in internationalen Krypto-Casinos zu spielen.


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