In Estland hat die Regierung die Senkung der Online-Glücksspielsteuer auf 4 % beschlossen. Die Senkung soll bis 2028 in Schritten von 0,5 % stattfinden. Mit der Senkung der Online-Glücksspielsteuer will die isländische Regierung die Voraussetzungen für das Online-Glücksspiel in Estland verbessern. Ursprünglich war eine Steuererhöhung geplant, doch nach Kritik aus der Glücksspielbranche wurden die Pläne geändert.
Estland reduziert Steuerbelastung für Online-Glücksspielanbieter
Es kommt nicht oft vor, aber manchmal werden Steuern gesenkt. Die estländische Regierung, die von der Reformpartei und Eesti 200 gebildet wird, hat eine deutliche Reduzierung der Online-Glücksspielsteuer bekannt gegeben. Dabei war die Steuer erst im vergangenen Jahr von 5 % auf 6 % erhöht worden.
Ursprünglich war eine Erhöhung der Online-Glücksspielsteuer auf 8 % vorgesehen. Doch die Erhöhung der Glücksspielsteuer auf 6 % hat zu massiver Kritik aus der Glücksspielbranche geführt. Das schlagende Argument: Eine hohe Steuer führt dazu, dass weniger Glücksspielanbieter eine Lizenz in Estland beantragen oder behalten.
Wenn die steuerliche Belastung zu hoch ist, wird der Glücksspielmarkt insgesamt aber nicht kleiner. Vielmehr verlagert sich der Markt aus dem legalen Bereich zum Schwarzmarkt. Das ist ein Effekt, der sich auch in Deutschland gut beobachten lässt. Die Regierung von Estland möchte diesen Effekt frühzeitig unterbinden und senkt deswegen die Online-Glücksspielsteuer.
Bis 2028 wird der Steuersatz pro Jahr um 0,5 Prozentpunkte reduziert. Das ist eine sinnvolle und verlässliche Lösung, auf die sich die Online-Glücksspielanbieter einstellen können. Keine Kompromissbereitschaft zeigt die Regierungskoalition allerdings bei den Werberegeln und dem Spielerschutz. Premierministerin Kaja Kallas will auch in Zukunft hohe Ansprüche an Online-Glücksspielanbieter stellen.
Die estländische Regierung geht davon aus, dass sich die Steuereinnahmen über Lizenzen für Online-Glücksspiele in den nächsten Jahren von aktuell etwa 20 Mio. € auf über 50 Mio. € erhöhen werden. Um diesen positiven Trend nicht zu gefährden, wird die bereits umgesetzte Steuererhöhung rückabgewickelt.
Nationaler Fonds wird mit Online-Glücksspielsteuer finanziert
Ein Teil der Einnahmen, die mit der Glücksspielsteuer von Online-Casinos und Online-Buchmachern erzielt werden, soll in Zukunft in einen nationalen Fonds fließen. Mit diesem Fonds will Estland künftig Großprojekte aus dem Sportbereich fördern. Dabei geht es vor allem um Projekte, die vom Olympischen Komitee in Estland vorgeschlagen werden.
Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Online-Glücksspielsteuer einen Beitrag zur Entwicklung der sportlichen Infrastruktur in Estland umfasst. Jeder Bürger soll sehen, dass die Einnahmen vernünftig verwendet werden. Geplant ist darüber hinaus ein zweiter Fonds, der nur teilweise aus Steuereinnahmen finanziert wird.
Der größte Teil der Einnahmen soll über privates Kapital erwirtschaftet werden. Durch steuerliche Begünstigungen sollen Unternehmensspenden gefördert werden. Geplant ist, dass ein Drittel über Steuereinnahmen und zwei Drittel über Unternehmensspenden generiert werden. Mit dem zweiten Fonds sollen Projekte in den Bereichen Kultur und Sport gefördert werden.
Online-Glücksspielsteuer kommt der Allgemeinheit zugute
Nicht nur in Estland hat man verstanden, dass es eine gute Idee ist, Einnahmen, die mit legalem Glücksspiel generiert werden, zumindest teilweise in Projekte zu investieren, die der Allgemeinheit dienen. Ein großer Teil der Einnahmen, die mit Lotto in Deutschland erwirtschaftet werden, fließt beispielsweise in kulturelle und soziale Projekte.
Vielleicht wäre auch die deutsche Glücksspielsteuer populärer, wenn die Einnahmen direkt in konkrete Projekte aus den Bereichen Kultur und Sport fließen würden. Derzeit fließen die Einnahmen aus der deutschen Glücksspielsteuer aber direkt in den großen Steuertopf. Das ist hinsichtlich der Akzeptanz des legalen Online-Glücksspiels in Deutschland nicht die beste Lösung.