Raubüberfälle auf Spielhallen sind in Deutschland fast an der Tagesordnung. Die jüngsten Überfälle auf Spielotheken in Kiel und Salzgitter belegen wieder einmal, dass die terrestrischen Glücksspielanbieter einer besonderen Gefahr ausgesetzt sind. Ein Blick auf die beiden Taten zeigt aber auch, dass es sich wahrscheinlich um Gelegenheitsverbrecher ohne Plan und Verstand handelte.
Raubüberfall in Kiel: Bedrohung mit Messer mitten in der Nacht
Im Stadtteil Südfriedhof in Kiel wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. Januar eine Spielhallen-Mitarbeiterin mit einem Messer bedroht. Zunächst sah alles so aus, als handelte es sich um einen ganz normalen Gast. Die gerade einmal 21-jährige Spielhallen-Angestellte hatte den späteren Täter begrüßt und auf dessen Wunsch einen Spielautomaten freigeschaltet.
Nachdem sich die Spielhallen-Angestellte zurückgezogen hatte, um ihrer Arbeit hinter der Theke nachzugehen, dauerte es nicht lange, bis es zur Tat kam. Der zu diesem Zeitpunkt einzige Besucher der Spielhalle trat an die Theke heran und nötigte die Spielhallen-Angestellte mit einem Messer zur Herausgabe von Bargeld.
Die genaue Summe wurde von der Kieler Kriminalpolizei nicht öffentlich mitgeteilt, aber es handelte sich um einen niedrigen dreistelligen Betrag. Das ändert aber nichts daran, dass es sich um einen Raubüberfall mit vorgehaltener Waffe handelt. Der Täter, der sein Gesicht offen zeigte, dürfte nicht schwer zu ermitteln sein.
Die Kriminalpolizei in Kiel fahndet nach einem kräftigen Mann, etwa 1,80 m groß, im Alter von 30 bis 35 Jahren und mit blonden Haaren. Der Täter trug zum Tatzeitpunkt eine hellgrüne Jacke und hatte auf dem Mittelfinger ein Smiley-Tattoo. Wenn alle anderen Angaben und eine eventuell angefertigte Phantomzeichnung nicht genügen, sollte das Smiley-Tattoo für sich genommen schon ausreichen, um relativ schnell einen Tatverdächtigen zu finden.
Raubüberfall in Salzgitter: Bedrohung mit Messer und Schusswaffe
In der Nacht vom 20. auf den 21. Januar fand auch in Salzgitter ein Raubüberfall in einer Spielhalle statt. In der Breslauer Straße waren allerdings zwei Täter am Werk. Der Spielhallen-Betreiber hatte die Spielhalle gerade geschlossen, als sich zwei Gestalten näherten und zu erkennen gaben, dass sie mit Schusswaffe und Messer bewaffnet waren.
Allerdings war der Raubüberfall nicht erfolgreich. Während der Spielhallen-Betreiber dabei war, die Spielhalle wieder zu öffnen, flüchteten die Täter, weil sie wahrscheinlich durch sich nähernde Autos irritiert waren.
Die Polizei Salzgitter sucht nach zwei Tätern im Alter von etwa 25 Jahren, beide mit einer Größe zwischen 1,65 m und 1,75 m. Beide Täter waren vermummt, ein Täter mit einer Sturmhaube, der andere mit einer anderen Form von Gesichtsvermummung. Ein Täter trug dunkle Kleidung und schwarze Schuhe. Der andere Täter trug schwarze Kleidung und weiße Schuhe sowie Handschuhe.
Raubüberfälle auf Spielhallen lohnt sich nicht
Wenn die Täter in den beiden aktuellen Fällen ermittelt werden, müssen Sie sich wahrscheinlich wegen schweren Raubes oder versuchten schweren Raubes verantworten. Langjährige Haftstrafen sind möglich. Und das alles für ein paar Euro? Alle verantwortungsbewussten Spielhallen-Betreiber sorgen dafür, dass nie viel Bargeld im Geschäft ist. Anscheinend hat sich dies aber nicht bis zu den Tätern, die auch in den aktuellen Fällen allem Anschein nach unprofessionelle Gelegenheitsverbrecher waren, herumgesprochen.