Spanien geht mit drastischen Geldstrafen gegen illegale Glücksspielanbieter vor. Aber auch die legalen Glücksspielanbieter werden für Verstöße gegen die Lizenzbedingungen heftig bestraft. Die spanische Verbraucherschutzbehörde hat in einem aktuellen Bericht bekannt gegeben, dass die Höhe der Geldstrafen im Jahr 2024 insgesamt bei über 140 Millionen € liegt.
Spanien verhängt Geldstrafen gegen illegale Glücksspielanbieter
In Spanien ist Online-Glücksspiel legal, aber nur unter einer spanischen Lizenz. Gegen 26 Online-Casinos, Online-Buchmacher und andere Online-Glücksspielanbieter wurden im Jahr 2024 Geldstrafen in bemerkenswerter Höhe verhängt. Für 14 Anbieter waren die Sanktionen erheblich. Das bedeutet, dass nicht nur Geldstrafen verhängt, sondern auch die Websites der Online-Casinos und Buchmacher gesperrt wurden.
Bei den 14 besonders hart bestraften Glücksspielanbietern handelt es sich um Glücksspielanbieter mit Firmensitz außerhalb Spaniens. Diese 14 Glücksspielanbieter haben auch keine spanische Lizenz. Das hielt diese Glücksspielanbieter aber nicht davon ab, um spanische Kunden zu werben. Das spanische Glücksspielgesetz sieht in solchen Fällen eine Strafe von 5 Millionen € vor. Bei einem wiederholten Verstoß steigt die Strafe auf 10 Millionen €.
Bezahlt werden die Geldstrafen von den 14 Glücksspielanbietern nicht. Deswegen wurden die Websites gesperrt und die Betreiber wurden für zwei Jahre mit einer Sperre für den spanischen Glücksspielmarkt belegt. Konkret bedeutet dies, dass die Unternehmen innerhalb dieser Sperre keine Möglichkeit haben, eine spanische Lizenz zu beantragen.
Das klingt alles großartig, aber de facto handelt es sich überwiegend um Unternehmen mit Sitz und Lizenz auf Curaçao. Bislang ist es keinem europäischen Land gelungen, Curaçao-Glücksspielanbieter in irgendeiner Form zu belangen. Wenn Geldstrafen nicht bezahlt werden und keine Möglichkeit besteht, Geldstrafen einzutreiben, ist die Wirkung entsprechend niedrig.
Als PR-Maßnahme funktionieren die hohen Geldstrafen allerdings, denn zahlreiche Medienberichten über die hohen Geldstrafen Glücksspielanbieter in Spanien. Doch am Ende sind nur die Sperren der Websites, die bestenfalls begrenzt wirksam sind, die einzige Maßnahme, die tatsächlich umsetzbar ist. Von den Geldstrafen wird sich kaum ein Glücksspielanbieter ohne spanische Lizenz abschrecken lassen. Eine Lizenz für den spanischen Markt wollen die Glücksspielanbieter in Curaçao ohnehin nicht beantragen.
Geldstrafen gegen illegale Glücksspielanbieter in Spanien
Nicht nur illegale Glücksspielanbieter wurden mit Geldstrafen belegt. Auch zwölf Glücksspielanbieter mit spanischer Lizenz wurden sanktioniert. Insgesamt wurden diese zwölf Unternehmen mit Geldstrafen in Höhe von knapp 3 Millionen € belegt. Bei den Verstößen ging es in erster Linie um den Schutz vor Geldwäsche, die Verifizierung der Kundendaten und andere Spielerschutz-Themen.
Anders als bei den internationalen Glücksspielanbietern ohne spanische Lizenz können die spanischen Behörden bei den legalen Glücksspielanbietern in Spanien die Geldstrafen eintreiben. Natürlich ist es richtig, dass Verstöße hart sanktioniert werden. Aber wenn am Ende nur die legalen Glücksspielanbieter Geldstrafen bezahlen müssen, verschiebt sich das ohnehin vorhandene Ungleichgewicht zugunsten des Schwarzmarkts weiter.
Spanien hat seit der Einführung der neuen Glücksspielregulierung vor dreieinhalb Jahren insgesamt 180 Geldstrafen verhängt. Die Gesamtsumme von 475 Millionen € klingt spektakulär. Aber aus den genannten Gründen durfte sich der Staat am Ende nur über einen Bruchteil der verhängten Geldstrafen freuen.
In Spanien wird das ganze Dilemma der Regulierung des Online-Glücksspiels deutlich. Es ist möglich, die legalen Glücksspielanbieter streng zu regulieren und bei Verstößen heftig zu bestrafen. Bei den illegalen Glücksspielanbietern funktioniert das nicht. Online-Casinos ohne Lizenz werden auch in Zukunft in Spanien verfügbar sein. Daran ändern die hohen Geldstrafen nichts.