Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 wurde das Spielersperrsystem OASIS eingeführt. Aktuelle Zahlen zeigen, dass bereits 307.000 Spieler in Spielhallen, Spielbanken und Online-Casinos gesperrt sind. Das anbieterübergreifende Sperrsystem hilft Problemspielern dabei, sich selbst zu schützen. Zudem gibt es aber auch die Möglichkeit, eine Fremdsperre zu beantragen. Diese Option können etwa Angehörige von Spielsüchtigen nutzen.
Schlumpf Spielersperre wird eifrig genutzt
Bei der Einführung der neuen Glücksspielregulierung im Jahr 2021 waren sich die meisten Experten einig, dass die Einführung eines anbieterübergreifenden Spielersperrsystems ein großer Fortschritt war. Diese Einschätzung hat sich als richtig erwiesen, denn auch wenn das System lückenhaft bleibt, insbesondere beim Online-Glücksspiel, wird es von zahlreichen Spielern genutzt.
Jeder Spieler mit Wohnsitz in Deutschland kann online eine Selbstsperre beantragen. Spielersperren gab es schon vor dem neuen Glücksspielstaatsvertrag. Neu ist, dass eine Sperre genügt, um einen Ausschluss von allen konzessionierten und lizenzierten Glücksspielanbietern in Deutschland zu erreichen. Das ist ein erheblicher Fortschritt im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen Spielsperren bei jedem Glücksspielanbieter einzeln eingerichtet werden mussten.
Das System umfasst mehr als 8.700 Glücksspielanbieter, online und offline. Wenn ein Spieler eine Sperre einrichten lässt, weil er sich selbst den Zugang in der Spielhalle um die Ecke verbieten möchte, gilt diese Sperre auch für alle anderen Spielhallen und Spielbanken in Deutschland. Auch die Spielautomaten in Gaststätten werden von der Sperre erfasst.
Alle legalen Online-Casinos müssen ebenfalls die Sperren beachten. Jeder Spieler, der in deutschen Online-Casinos aktiv ist, weiß, dass bei jeder Anmeldung eine OASIS-Abfrage stattfindet. Im Jahr 2024 wurden laut Regierungspräsidium Darmstadt, der zuständigen Behörde, mehr als 5 Milliarden OASIS-Abfragen durchgeführt. Nur Online Casinos ohne deutsche Lizenz sind auch Casinos Online ohne OASIS-Sperre. Das neue Spielersperrsystem hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten bewährt.
Deutlicher Fortschritt beim Spielerschutz – doch Lücken bleiben
Mit der anbieterübergreifenden Spielersperre gibt es eine wichtige Möglichkeit, den Spielerschutz erheblich zu verbessern. Für viele Spielsüchtige ist es entscheidend, dass sie keine Möglichkeit haben, in einem schwachen Moment sofort zu spielen. Der Spielerschutz in Deutschland ist allerdings nicht lückenlos, denn es gibt viele illegale Glücksspielanbieter.
Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht irgendwo in Deutschland ein illegales Casino ausgehoben wird. Das Geschäft mit den oftmals manipulierten Spielautomaten und den unregulierten Tischspielen ist für Kriminelle enorm lukrativ. Spielsüchtige sind willfährige Opfer, die trotz der typischerweise unfair gestalteten Spielangebote mitspielen.
Besonders einfach ist der Zugang zum illegalen Glücksspiel im Internet. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder hat die Aufgabe, gegen nicht lizenzierte Glücksspielanbieter im Internet vorzugehen. Die Erfolge der deutschen Glücksspielbehörde sind jedoch überschaubar, da es an wirkungsvollen Instrumenten fehlt. IP-Sperren, die in einigen anderen Ländern genutzt werden, funktionieren in Deutschland bislang aus rechtlichen Gründen nicht.
Mit dem Druck auf Zahlungsanbieter wird sogenanntes Payment Blocking umgesetzt. Auch wenn es bereits gelungen ist, mit Payment Blocking die Auswahl an Zahlungsmethoden in illegalen Online-Casinos zu reduzieren, gibt es dort nach wie vor zahlreiche Möglichkeiten, in Online-Casinos ohne Lizenz ein- und auszuzahlen. Notfalls können Spieler auf nicht kontrollierbare Kryptowährungen umsteigen.