Kolumnen

Duke007 Mission Estoril – Teil 1

Terminiert war das Ganze vom 12. bis 16. Februar 2009 und wurde von Betsson unter Führung von Daniel Bradtke bis in das kleinste Detail geplant. Kurz vor Abreise bekam ich noch einen Anruf von „G“ (aka Götz), der mich mit den üblichen Gadgets für einen solchen Auftrag ausstattete und noch ein strenges Briefing abhielt. Mit gemischten Gefühlen, ob der großen Verantwortung die auf meinen Schultern lastete, machte ich mich am Donnerstagmorgen gegen 4.30 Uhr bei dichtem Schneetreiben auf den Weg zum Flughafen Hannover.

Kann man noch früher aufstehen? Roy Decker kann das offenbar, weil er stand da schon in der Lufthansa Abflughalle. Ich mag das gar nicht, auch wenn wir  im internen Jargon  von  einen „befreundeten Nachrichtendiensten“ sprechen. „The Duke“ im Auftrag des Herren und  – was viel wichtiger ist  – im Auftrag von Pokerfiirma.de und Roy Decker in „Royal Flush“ Mission – vielleicht sollten wir uns verbrüdern oder zumindest einen portugiesischen Frieden schließen. Gemeinsam spioniert es sich leichter. Roy war sofort einverstanden, weil er schlau ist und wir hielten eine Lagebesprechung ab. Draußen vor der Tür, wo man rauchen darf und ungestört ist.    
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Irgendwie wurden wir dann Opfer des Nikotins. Oder besser gesagt, unser Zeitplan hätte sich fast in Rauch aufgelöst. Eine als Stewardess getarnte Mitarbeiterin aus der Abteilung „Interne Abwehr“ wollte uns fast nicht mehr auf den Flug nach Frankfurt einbuchen lassen. Es war noch locker eine halbe Stunde vor Abflug, also genug Zeit für die Sicherheitskontrolle und eine gepflegte Partie Chinesepoker. Irgendwie schaffte es die Agentin mit der schicken Uniform, uns  mit ihren antrainierten Fähigkeiten doch noch  einzuchecken. Bei der Verabschiedung erwähnte sie noch beiläufig, ob unser Gepäck in Lissabon ankäme, könnte sie bei einer solchen Verspätung aber nicht garantieren. Das beruhigte uns natürlich ungemein, aber was sollten wir machen. Den Flug wenigsten noch erreichen hatte nun oberste Priorität und nach einigen Minuten anstehen in der Schlange vor der Sicherheitskontrolle wurde uns schnell klar, dass diese vertrödelte Zeit vom Pokern abgezogen wurde. Das kam gar nicht in Frage und Roy und ich schmuggelten uns gekonnt durch die weitaus kürzere Schlange der First Class.

Ab jetzt lief alles wie geschmiert, pünktlich in Frankfurt und ohne Problem den Anschlussflug nach Lissabon (Portugal) erwischt. Die jahrelange  harte Ausbildung zum Topspion kam uns dabei natürlich zu Gute. Um die  Stimmung im Team weiterhin auf hohem Niveau zu halten, ließ ich Roy gleich einmal einige Hände bei Chiniespoker gewinnen. Damit er sich auch richtig wohl fühlt. Um die Mittagszeit erreichten wir den Flughafen von Lissabon und dass man in diesem Business auch etwas Glück braucht, war ja klar. Fortuna war uns wohl gesonnen und so war unser Gepäck tatsächlich mit in Portugal angekommen. Unser Kontaktmann Carlos wartete schon mit einem großen Betssonschild auf uns. Nachdem wir ihm klar gemacht hatten, dass er fast unsere Tarnung hätte auffliegen lassen, ging es vor die Ankunftshalle, wo eigentlich mein Dienstwagen, ein Aston Martin  stehen hätte sollen. „G“ hatte schon gesagt, dass er eine völlig neue Tarntechnik verwendet hätte, diese war jedoch so gut, dass ich den Wagen nicht finden konnte. Also mussten Roy und ich uns von Carlos mit einem unauffälligen Hightech Bus nach Estoril chauffieren lassen.
Nun über die wilde Verfolgungsjagd schweige ich besser – sonst zweifeln Sie noch an meiner Glaubwürdigkeit. Eine Bemerkung vielleicht, die portugiesischen Küstenautobahnen verzeihen einem Mann vielleicht eine Menge, nur nicht den geringsten Fahrfehler, besonders wenn man das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt. Nach einer wilden Verfolgungsjagd über die Küstenautobahn erreichten wir doch noch heil unser Domizil in Estoril. Unser Hauptquartier, das Hotel Inglaterra liegt nur wenige Meter vom Ort des Geschehens, dem Casino Estoril, entfernt. Freundlicherweise hatten wohl unsere Gegenspieler die Internetverbindung im Hotel sabotiert, um uns die Arbeit zu erschweren. Vom Hotelpersonal wurde uns versprochen, dass gegen 7.00 Uhr das Problem behoben sei. Also wurden alle Internet-Aktivitäten auf die späte Nacht verschoben. Da wir bis zur Welcome Party im Casino noch einige Zeit hatten, beschlossen wir erstmal den Ort zu sichten.

Aus einem geplanten Treffen mit weiteren Mitarbeitern anderer Nachrichtendienste wurde leider nichts. Jan Peter Jachtmann vom Poker Blatt kam uns zwar wie vereinbart vor dem Hotel entgegen, musste  allerdings dringend weiter zur Fortbildung (wie ich in Erfahrung bringen konnte, hat Jan Peter Jachtmann den Kurs: „Wie töte ich mit der linken Hand während in ich der rechten Hand meine Karten weiter halten kann“ belegt.)
Bei frühlingshaften 17 Grad und strahlend blauem Himmel mussten wir wieder mal feststellen, welch harten Job wir haben. Als erstes kontrollierten wir die einheimische Küche auf ihre Eigenheiten und machten noch einen kleinen Abstecher ins Casino.

Das hochmoderne Casinogebäude war schon beeindruckend. Mit über 7.000 m² ist es das größte Casino Europas. Ian Flaming fand hier seine Inspiration für den Bond Film „Casino Royale“, und wer es einmal betreten hat, kann das gut nachvollziehen. Jetzt bereiten wir uns erstmal auf die Players Party am Abend vor und außerdem muss ich ja heute auch noch mein Bondgirl für diesen Auftrag treffen. Alles weitere in der Fortsetzung.

Duke007 will return!


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