Kolumnen

Konstantin(opel)

Supernova Elite? Was ist denn das? Als bekennender Friend of Full Tilt Poker weiß ich es natürlich nicht so genau, aber ich hab mir sagen lassen, dass es sich um den höchsten Spielerstatus auf einer Wettbewerberseite handelt. Wer dort z.B. ein 55+5er SnG spielt, erhält nebenbei 25 Punkte gutgeschrieben. Sagt man zu Konstantinopel heute Istanbul, so kennt man Konstantin virtuell unter Bongbob und dieser Player er-rakte 2008 über 1Mio solcher Punkte!

Konstantin Bücherl
Konstantin Bücherl

So ist er nun für mindestens ein Jahr einer der weltweit Wenigen im Club Supernova Elite und genießt entsprechende Annehmlichkeiten. Quasi als Abfallprodukt seines Projektes fällt z.B. ein prämienbezahlter Porsche ab. Hier beerbt Konstantin als der erste Deutscher Dario Minieri, der als Erster überhaupt den Anspruch auf diese ultimative Prämie erhob.

Wohl an, tun wir es Konstantin gleich: So schwer kann es ja nicht sein.
Unser guter Vorsatz für 2009 lautet: Wir erspielen ebenfalls 1Mio Punkte. Dazu klicken wir 40.000 55er SnGs durch und fahren dann 2010 Porsche.

Ein SnG (Fullring und Nonturbo) dauert ca. 1 Stunde. 40.000 Stunden sind also insgesamt zu spielen. Das sind fünfzig 800 Stunden Wochen. Hmm, etwas eng… Wir spielen also 10 Turniere gleichzeitig, dann sind es fünfzig 80 Stundenwochen, ein Pensum, das einem ordentlichen Managerposten gleich kommt. Apropos Job, unseren aktuellen gibt es ja auch noch. Also investieren wir doch lieber „nur“ 40 Stunden die Woche und behalten – nur so zur Absicherung – unseren bisherigen Arbeitsplatz. Nun müssen wir aber durchschnittlich 20 Turniere spielen, um das ausgelobte Ziel von 40.000 SnGs in nun 2.000 Spielstunden zu erreichen. Hmm, 20 55er SnGs simultan als Gewinner? Möglich! Konstantin macht das. Ich selbst spiele ebenfalls um die 20 Turbosixpacks auf Full Tilt Poker simultan. So habe ich in den letzten 10 Wochen gut 4.000 SnGs durchgepeitscht. Da meine Sixpacks nur 30 Minuten dauern, käme ich unter sonstig gleichen Annahmen wohl hin. Wenn – und dieses „Wenn“ ist ein dickes – ich dies ein Jahr lang durchziehen möchte und könnte. Ich denke nicht, dass ich es tun werde und zwar deshalb:

Poker in dieser Intensivität ist tatsächlich ein knochenharter Job. Man hat gut 30 Entscheidungen pro Minute zu treffen und vor allem mit diesen zurechtzukommen. Die Swings sind riesig. Downswings dauern gefühlte Ewigkeiten. Upswings erscheinen immer zu kurz und nie gut genug bezahlt. Keiner will dir was Gutes, alle sind gegen dich. Dein Sieg ist die Niederlage der Gegner. Selbst freudige Ereignisse wie Zweitplatzierungen schmecken nach Niederlage, da die letzte Partie des Turniers verloren ging. Selektive Wahrnehmung brennt jede Niederlage viel massiver ins Gehirn als die vielen als selbstverständlich empfundenen Siege. Konstantin hat all diese und manch anderen Widerstand überwunden, sein Ziel erreicht. Dazu will ich ihm herzlich gratulieren und an dieser Stelle meine Hochachtung aussprechen.

Zu guter Letzt möchte ich mich auch bei ihm bedanken, denn seinen millionsten Punkt hat er in einen HORSE HeadsUp gegen mich erspielt. Er hat es gewonnen, der Lucker! Naja, nach der nächsten Million bekomme ich vielleicht Revanche…

Euch einen guten Start in 2009!

Zahler zocken – Könner kalkulieren
Stephan M. Kalhamer
the-gambling-institute.de


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