Kolumnen

Wenn die Vergangenheit bleibt

Jan und Dragan

Gleichzeitig freuen sie sich aber auch, dass „ihr“ Stud nicht in den Push-Wahn verfiel, wie es bei Hold’em passierte. Die 7 Card EM ist nichts für die Internet Kiddies. Viel zu langsam, viel zu berechenbar und viel zu mathematisch. Nicht nur durch den „technischen“ Ausschluss der „jungen Wilden“ wirkt der Freitagnachmittag im Casino Baden bei Wien wie ein Klassentreffen, das heuer zum zwanzigsten Mal wiederkehrt. Wenn Katja Thater, BobbiG, Max Pescatore und Jan van Halle, oder Andreas Krause mit Dragan Galic und Jan Jachtmann am Tisch sitzen, wirken sie weniger wie Kontrahenten, sondern vielmehr wie Freunde, welche sich bei Kaffee und Kuchen zum Kartenspiel treffen.

Max und Katja

Die Erwartungen des Veranstalters waren hoch, die Teilnehmerzahl klein. Nur achtzig Männer und drei Frauen fanden sich im edlen Ambiente des niederösterreichischen Casinos ein. Die Deutschen mit zweiundzwanzig lassen die Österreicher mit nur neunzehn Teilnehmern den Heimvorteil nicht spüren, noch dazu ist der einzige Kroate im Feld ja eigentlich auch ein Beutedeutscher, aber darüber wurden schon genug Diskussionen geführt, wann, wer, für wen spielt. Wirklich wichtig wäre die Frage ja nur beim Sonntag beginnenden Nationscup, aber irgendwann wird auch Galic für seine Wahlheimat spielen. Zu dem meinen ohnehin viele Weltenreisende, dass Heimat dort ist, wo sie den Kühlschrank auch bei Nacht finden und der steht in Dragans Fall definitiv in deutschen Landen.

Wenn der 7 Stud Freundeskreis sich in den Pausen, auf eine Zigarette trifft, dann reden sie darüber wie angenehm dieses Turnier seit Jahren ist, wie sehr sie sich jedes Jahr freuen. Auf die Tage in Baden mit schönem Poker und einem guten Gespräch über die alten Zeiten.


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