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„Mangels Gelegenheiten wurde Lucky ein anständiger Hund“ oder „Herr Erhardt schrieb ein Buch“

Detlef Erhardt schrieb ein Buch in dem nicht mal die Worte Poker, Casino oder zumindest „Chips“ vorkommen und Gartenbach schrieb das Vorwort, in dem kein einziges mal „Fold in the Dark“ vorkommt. Über was wollen die beiden denn sonst schreiben?

Detlef Erhardt lebt und arbeitet in Regensburg, oder zumindest in der Nähe und betreibt mit seiner Frau Ingrid den Gambler’s Store und somit laut eigenen Angaben Europas größtem Fachmarkt und Versender von Poker- und Casino Produkten. Er ist „Mister Casino“, er ist der der immer weiß was Sache ist in Europas Pokerszene und „graue Eminenz“ darf man ihn in ein paar Jahren auch bezeichnen. Der also schreib ein Buch über einen Hund, aber nicht irgendeinen, sondern über seinen Hund „Lucky River“.

Wenn man Ingrid und Detlef kennt, so weiß man, dass die beiden alles können, nur nicht böse sein und wenn dann so ein hinterlistiges Tier wie ein junger Hund mit riesengroßen  Kulleraugen in deren Familie aufgenommen wird, so waren die beiden wahrscheinlich die einzigen, die nicht wussten, dass dieses Tier die Herrschaft über die beiden, den Laden und wenn sie nicht  aufgepasst hätten, wahrscheinlich die Weltherrschaft übernommen hätte und das für mindestens ein ganzes Jahr. Irgendwann merkten die beiden Junghundehalter, dann aber doch, dass 50 unerzogene Kilogramm das eine oder andere Problem darstellen können und entschlossen sich zu einer freundschaftlichen Strenge, die sich Hundeerziehung nennt. Weil aber die beiden so lieb sind, holten sie sich mit der Hundeverhaltenstherapeutin Kerstin Weichinger und den vereid. Sachverständigen für Hundewesen Michael Pahlke (zwei Berufe von denen Werthan nicht mal wusste, dass es die gibt) ins Haus und lernten Erziehung. Herausgekommen ist dabei ein höchst amüsantes Buch über einen verwöhnten halbstarken Hund und wie man ihn wieder auf Spur bekommt.

Ein wenig erinnert es an das Buch von Michael Keiner „Living on the Edge“ – ein bisschen  biographischer Alltag mit brauchbaren Tipps – in dem Fall für Hundeerziehung, obwohl in manchen Passagen könnte man auch für das Pokerspiel einige Denkansätze verwenden, allerdings zu wenige und deshalb ist es auch ein Hundebuch und kein Pokerbuch.

Um das Ende vorwegzunehmen, Lucky wird wieder ein anständiger Hund und dies wahrscheinlich aus mangelnden Gelegenheiten heraus.

Natürlich werden nun einige rufen, dass dies hier nicht her gehört, weil es ja hier nur um Poker geht und sonst gar nichts. Man glaubt nicht wie viele Menschen, wie viele Charaktere, wie viele Erzürnte, wie viele erhobene Zeigefinger sich melden, wenn sie glauben etwas besser zu wissen. Einige, ganz wenige, tun dies mit lächelnder Ironie, und die schreiben dann ein Buch, so wie Detlef Erhardt dies tat.


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