Kolumnen

Auf einen türkischen Kaffee mit Pero Bukara

Warum ist es in Zypern anders zu spielen als anderswo?

Es ist ein sehr gute Atmosphäre, das Ambiente ist sehr angenehm, die Cash-Game Tische sind sehr gut besetzt  mit schlechten Spielern, das Service ist sehr gut. Man bekommt hier alles gratis – Essen, Trinken, Zigaretten, außerhalb der Saison auch das Hotel, Transfer zum Flughafen oder in die Stadt und und und.

Nur die Girls muss man sich selber bezahlen.

Du schon, ich nicht.

Aber die Rake ist doch relativ hoch….

Ja, bei NLH ist es drei Prozent, bei Omaha zwei Prozent. Aber ich sage immer wieder, wenn man so viele schlechte Spieler und so ein gutes Service hat, dann muss man dafür auch ein bisschen mehr bezahlen und das Geld am Tisch wird nie weniger, sondern immer ein bisschen mehr, weil diese schlechten Spieler mit richtig viel Geld in der Tasche, die packen immer wieder die dicken Bündel raus.

Warum sind das eigentlich so hundsmiserable Spieler?

Weil das Hobbyspieler sind. Das sind meistens sehr reiche Geschäftsleute, aus der Türkei, aus dem Arabischen Raum, dem Libanon, Israel, Russen, die spielen das nicht regelmäßig. Die kommen von Freitag bis Sonntag her, haben ihren Spaß, fliegen zurück mit € 50.000 weniger in der Tasche und sind hoch zufrieden.

Du bist ja der einzige Beutedeutsche im Turnier. Wie geht’s dir?

Es ist gar nicht so schlecht gelaufen am ersten Tag, bin knapp über Average, obwohl ich kaum Hände bekommen habe. Die meisten Hände gewinne ich gegen David Benyamine, weil er nicht glaubt, dass ich mit 45o auch ein Preflop-Raise bezahle und eine hab ich einfach gegen ihn durchgepresst.

Gibt es bei einem 25k Turnier auch schlechte Spieler?

Eigentlich nicht, außer hier. Es fingen so um die zehn einheimischen Spieler an und ich glaube ein oder zwei sind noch dabei. Einer war im ersten Level auf über 300.000 Chips bei einem Startingstack von 100.000 und ein paar Minuten später hieß es „seat open“, aber sonst sind schon starke Spieler.

i>Dann begann an einem der Cash-Game Tische ein wildes Geschrei auf türkisch, welches einen beginnenden Raufhandel vermuten ließ.

Das ist ganz normal hier. Es geht sicher nur um einen hohen Pot, aber die Osmanen sind eben temperamentvoll.


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