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Black Friday: Anschuldigungen gegen Staatsanwälte

Der Black Friday veränderte für immer die Pokerwelt. Doch noch immer sind nicht alle Umstände und Hintergründe geklärt. Die Salt Lake Tribune hat eine Reihe von Artikeln veröffentlicht, welche zwei Generalstaatsanwälte aus Utah mit dem Poker-Finanzdienstleister Jeremy Johnson in Verbindung bringen.

Utah ist einer von nur zwei amerikanischen Bundesstaaten, in denen Glücksspiel ausdrücklich verboten ist. Nichtsdestotrotz war der konservative Staat eines der Zentren, für die Finanzwelt der Online Poker Anbieter.

Umschlagplatz für zahlreiche Transaktionen war die SunFirst Bank in St. George. Einer der Leiter der Bank war John Campos, der bei den Verurteilungen im Rahmen der Black Friday für drei Monate hinter Gitter musste. Ebenfalls bei der SunFirst involviert war Chad Elie, der fünf Monate absaß.

Die Schlüsselfigur war jedoch Jeremy Johnson. Hier muss man ein wenig weiter ausholen, denn zunächst war es Daniel Tzvetkoff mit seiner Firma InstaBill, der die großen Geschäfte machte. Doch der Australier wirtschaftete in seine eigene Tasche, was den Bankrott der Firma verursachte. Tzvetkoff bestahl Anbieter wie Full Tilt Poker und wurde letztendlich den Behörden gemeldet.

Die Ironie bei der Geschichte ist, dass der Betrüger zum Whistleblower wurde und nach seiner Verhaftung durch das FBI, der Staatsanwaltschaft in New York alle Informationen lieferte, die dort für den Black Friday benötigt wurden. Mittlerweile lebt Daniel Tzvetkoff im Rahmen des Zeugenschutzprogrammes unter falschen Namen in den USA.

Zwischen dem Ende von InstaBill und dem Black Friday füllte Jeremy Johnson die Rolle als ‚King Pin‘. Der machte mit seiner Firma Elite Debit nicht nur Geschäfte mit der SunFirst, sondern war auch Anteilseigner der Bank.

Um Johnson drehen sich auch die neusten Enthüllungen. Wie die Salt Lake Tribune in einer Artikelserie zeigte, soll der Geschäftsmann enge Freunde in der Politik gehabt haben. Darunter auch die beiden Generalstaatsanwälte Mark Shurtleff und John Swallow. Unter anderem hat Johnson $200.000 für Shurtleffs Wahlkampagne gespendet.

Mark Shurtleff wehrt sich vehement gegen die Andeutungen, dass Johnson ihn geschmiert haben soll und gibt an: „Niemand hat mich über Poker Finanzdienstleistungen befragt.“ Was Shurtleff jedoch zugibt, ist ein Treffen, welches von der Poker Players Alliance organisiert wurde. Hier war auch Jermey Johnson anwesend, allerdings ging es bei den Gesprächen um das Thema Online Poker, nicht um Finanzdienstleister.

Ob Mark Shurtleff tatsächlich nichts wusste, oder aufgrund der Spenden ein Auge zudrückte, sei dahingestellt. Allerdings gab unter anderem Chad Elie an, dass er juristische Gutachten hat, die eindeutig seine Geschäfte legitimierten.

Nichtsdestotrotz sind die bekannt gewordenen Zusammenhänge spannend. Weitere Enthüllungen werden folgen, denn Autor James Leighton hat sein Buch Alligator Blood fertiggestellt. Das Buch handelt von Daniel Tzvetkoff und soll der Pokerwelt weitere Details aufzeigen.


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