News

Black Friday – Das sagen die deutschsprachigen Spieler

Überraschenderweise bleiben die deutschen Spieler nach dem schwarzen Freitag eher ruhig. Wir stellten den Spielern drei Fragen zur aktuellen Situation. Einige Befragte wollten zu diesem Thema nichts sagen, andere durften nicht. Trotzdem bekamen wir einige interessante Antworten.

Die drei Fragen:
1. Hast du ausgecasht?

2. Hat sich Internetpoker durch den Wegfall der Amerikaner auf Full Tilt Poker und PokerStars verändert?

3. Wie denkst du wird es weitergehen?


Thorsten Schäfer (PokerStrategy)

1. Nein, allerdings spiele ich auch hauptsächlich auf Euro-Seiten

2. Auf den Euro-Seiten konnte ich keine große Veränderung feststellen. Auf den betroffenen US-Seiten scheint der Traffic auf den High Stakes schon signifikant abgenommen zu haben, allerdings erscheinen die Games etwas softer.

3. Ich erwarte, dass wir noch min. 2-3 Monate auf eine Lösung warten müssen. Wie diese dann aussieht weiß ich nicht, aber ich hoffe es geht in die Richtung Legalisierung.


Marc Gork (UB)

1. Nein

2. Die US-Spieler fallen weg, das war’s. Ansonsten bleibt für uns doch alles beim alten.

3. Abwarten. Aber mir wär’s recht, wenn sich der Markt nach Europa verschiebt und wir alle reich und berühmt werden.


Sandra Naujoks (PokerStars)

1. Nein.

2. Die Turniere und Sng’s sind softer. So far so good. Die Turniere werden endlich an der europäischen Zeit ausgerichtet und dann werde ich sicherlich öfter spielen.

3. Viele Us-Amerikaner, die ihr Geld mit Onlinepoker verdienen, werden sicherlich auswandern wollen bzw. müssen. Viele davon wird es nach Europa ziehen. Damit wird die EPT noch größer und ist endgültig die wichtigste Turnierserie der Welt. Außerdem wird die Teilnehmerzahl der diesjährigen WSOP extrem schrumpfen, da die amerikanischen Online-Qualifier komplett wegfallen. Kleineres Teilnehmerfeld und weniger Fische in 2011. Interessant für uns ist, dass Europa respektive Deutschland für die Onlineplattformen der wichtigste Markt ist. Wir dürfen also gespannt sein, was sich PokerStars, Party, Full Tilt und Co ausdenken, um uns auf ihre Gaming-Seite zu locken. Aber aus jeder Krise geht man gestärkt hervor. ich persönlich glaube, dass uns der Black Friday am Ende viele Chancen bringt, und die Schwarzmaler eines besseren belehren wird.


Tim Sattler

1. Ich hab ausgecashed, warte bei Stars immer noch auf mein Geld und Absolute Poker hat sich bis jetzt immer noch nicht gemeldet.

2. Der Traffic ist besonders bei den von mir bevorzugten Mixed Varianten runtergegangen. Kaum noch Action auf den middle/high Stakes. GTD Pools sind bei Turnieren nachts zu deutscher Zeit deutlich geringer.

3. Keine Ahnung wie es weitergeht, ich hoffe mal die Amis kommen zurück


Sigi Stockinger (win2day)

1. Wollte nur als Test ein paar Hunderter auscashen über Neteller, eine Aktion, die nur Sekunden dauert normal. Nach sechs Tagen war es dann doch da!

2. Ich spiele eigentlich nur mehr auf Win2day, wo die Action mehr geworden ist und sich die österreichischen Spieler im sicheren Hafen befinden.

3. Ich bin der Meinung, dass Lizenzmodelle kommen werden, wie es in Frankreich und Italien schon üblich ist, früher oder später wird das auch in den USA umgesetzt werden.


Johannes Steindl

1. Nein, aber ich hatte auch nicht sonderlich viel Geld online

2. Das einzige, was sich geändert hat, ist dass US-Spieler nicht mehr auf FTP und PS spielen dürfen, ob es dadurch schwerer oder leichter geworden ist, kann ich noch nicht abschätzen

3. ich vermute das Pokerstars auch weiterhin die größte Seite bleiben wird, auch ohne US-Spieler. Für die USA müssen die Politiker wohl bald eine Lösung finden. Für Online-Poker generell mache ich mir keine Sorgen!


Johannes Holstege

1. Nein

2. Im Moment ist mir noch nichts aufgefallen außer, dass die garantierten Preisgelder gesunken sind.

3. Hoffentlich so wie vorher


Heinz Kamutzki

1. Auf UB hab ich es versucht, aber bis jetzt hat es noch nicht funktioniert, das war vor einer Woche. Full Tilt und PS erscheinen mir momentan noch sicher.

2. Ja klar, die Amerikaner waren ein großer Teil im Onlinepokermarkt. Sowohl die guten und die schlechteren Spieler fehlen, wobei die Winning Player einen Weg finden werden, um weiterhin online zu spielen, was für die Freizeitspieler nicht zutrifft. Dadurch wird es in Zukunft wohl etwas tougher werden.

3. Der Markt wird sich regulieren.


Nasr el Nasr

1. 5k hab ich noch runterbekommen von FTP, der Rest ist noch auf pending

2. Es wirkt alles irgendwie kleiner – europäisches Homgame… ich find’s gut – weniger Streit um die mittelstarken Spieler

3. Echt keine Ahnung. Mir tun die Amis irgendwie leid… ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn mir Poker plötzlich weggenommen werden würde… Ich hoffe nur, die finden für sich bald eine Lösung.


Erich Kollmann (Full Tilt)

1. Nein

2. Ich spiele noch immer auf Full Tilt und das erfolgreicher als zuvor, natürlich eine Momentaufnahme

3. Ich glaube, dass man sich einigen wird, der Vorwurf Geldwäsche wird sich als haltlos herausstellen.


Marcel Koller

1. Da ich zu den Eincashern zähle, betrifft mich dies nicht wirklich. Ich persönlich denke nicht, dass es für die betroffenen Räume Existenz bedrohend ist. Würde ich einen großen Online-Cash einfahren, würde ich den größten Teil aber abziehen. Dies hat aber nicht mit der momentanen Situation zu tun, sondern damit, dass ich nie eine sonderlich große online BR brauche.

2. Ich denke es könnte den positiven Effekt haben, dass große Turniere eher auf für uns passende Startzeiten verschoben werden. Die noch vorhandenen Pokerspieler kommen in den Genuss von besseren Bonus angeboten, wie zb 50% reload scoop. ich denke auch nicht, dass es sich hier um Geldbeschaffungsmaßnahmen handelt.

3. Business as usual, Poker, Poker, Poker mit kleineren Feldern bei MTTs. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass auch andere Länder dem Beispiel der Amis folgen und versuchen den Einwohner das Internetpoker zu verbieten oder darauf Steuern zu erheben.


Tobias Reinkemeier (MyBet)

1. Nein, aber ich versuche das Onlinegeld immer klein zu halten. Ich hab nur soviel wie ich brauche am Onlinekonto

2. Die Turniere wurden kleiner. Kurzfristig denke ich nicht, dass es schlechter wurde. Die Beginnzeiten, wie zum Beispiel der SCOOP, haben sich zum Vorteil für Europa verändert.

3. Mittelfristig wird Online etwas tougher werden, weil die Ami-Pros wo anders hinziehen, wie Kanada und der Hobby-Spieler dies nicht tun wird. Langfristig wird es in den USA eine Legalisierung geben müssen.


Matthias Kurtz

1. Nein, ich denke auch nicht, dass das als nicht US-Spieler notwendig ist

2. Definitiv ja, es ist einfach mal der mit Abstand größte Markt für Onlinepoker praktisch über Nacht zusammengebrochen. Die Spieleranzahl wird definitiv zurückgehen. Ist schon bezeichnend, dass auf der Poker Stars Page nicht mit einem Wort von vorrübergehend gesprochen wird. Der Marktführer steigt also quasi über Nacht aus dem größten Markt aus ….. viel mehr muss man da glaub ich nicht mehr sagen.

3. Ich denke, dass der Onlinepokermarkt schon deutlich an Volumen verlieren wird. Auf mittelfristige Sicht wird das auch europäische Spieler stark beeinflussen. Das Hauptproblem sehe ich darin das die sogenannten Gelegenheitsspieler zu dem nunmal die breite Masse gehört sich in Zukunft dreimal überlegen wird, ob sie noch online Geld depositen. Sei es wegen der allgemein unsicheren Lage, sei es weil es ihnen immer schwerer gemacht wird dies überhaupt zu tun(so ist z.B eine einfache Kreditkarteneinzahlung in vielen Ländern gar nicht mehr möglich) oder sei es weil der Ruf von Poker mal wieder deutlich angeknackst wurde ….. mein Fazit: bin echt ein Optimist, aber ich glaube nicht das in 3 bis 5 jahren auch nur annähernd soviel Spieler beim Onlinepokern aktiv sein werden/können wie noch vor wenigen Wochen. Es werden sich vielmehr die verbliebenen Spieler um die wenigen Fische die es nocht gibt streiten. Ich bezweifle zutiefst das man auch noch in 5 Jahren gutes Geld mit Onlinepoker wird machen können.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
6 Comments
Inline Feedbacks
View all comments