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Black Friday – PokerStars und Full Tilt blockieren Accounts

Wie ein Erdbeben ging die Meldung über die Anzeige gegen die drei Online-Anbieter Full Tilt, PokerStars und Absolute/UB durch die US-Justizbehörden durch die Pokerwelt. Nur wenige Stunden nach dem Bekanntwerden verzeichnen alle drei Anbieter massive Spielerrückgänge und – wenig überraschend – unzählige Auszahlungsanträge.

Die US-Medien sehen in den Ermittlungen gegen die zehn Hauptverantwortlichen bei den drei Online-Anbietern den Niedergang der Onlinepokerbranche in den USA. So berichtete zum Beispiel FNN:

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“The Micros” betrachten die Situation in einer Sonderausgabe mit sehr trockenem Humor:

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Unmengen von US-Amerikanern spielen Online-Poker. Sie zeigten sich vollkommen unbeeindruckt vom Unlawful Gambling Enforcement Act (UIGEA) und wechselten einfach das Netzwerk, als sich ein Großteil der Anbieter 2006 bzw. 2007 aus den USA zurückzog.

Schon fast in Vergessenheit ist geraten, dass PartyPoker mit Inkrafttreten des UIGEA ähnliche Probleme hatte. Konten wurden eingefroren und es dauerte Wochen, ehe das Geld ausbezahlt war. Ähnliches fürchten die Amerikaner nun auch bei Full Tilt, PokerStars und UB. PokerStars hat relativ schnell von sich aus reagiert und die Spieler ausgeschlossen. Full Tilt folgte einige Stunden später und so können sich Amerikaner nicht mehr einloggen und eventuelle Guthaben ausbezahlen. Auch aus dem deutschsprachigen Raum wurden viele Probleme vermeldet, allerdings liegt das eher an Serverproblem als irgendeiner Sperre.

Noch wissen die Angeklagen Isai Scheinberg, Raymond Bitar, Scott Tom, Brent Beckley, Nelson Burtnick, NN, Ryan Lang, Bradley Franzen, Ira Rubin, Tschad Elie und John Campos nicht wie es weitergeht. Ray Bitar gab eine offizielle Stellungnahme ab, die da lautet: “I am surprised and disappointed by the government’s decision to bring these charges. I look forward to Mr. Burtnick’s and my exoneration.“
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Wie groß die Auswirkungen der Anklage sind, lässt sich schnell an den Spielerzahlen feststellen. PokerStars hat einen Rückgang von 25 %, Full Tilt bringt es auf 13 % und auch im Cereus-Netzwerk gingen die Spielzahlen massiv zurück. Zudem gibt es auch schon weitere wirtschaftliche Konsequenzen. PokerStars und Full Tilt sind in Hinblick auf die „Nevada Bill“ Partnerschaften mit Live-Casinos (PokerStars und Wynns) eingegangen, die im Lauf des heutigen Tages aufgekündigt wurden.

Europa bleibt von all dem unberührt. Die Clients funktionieren und alles geht gewohnt seinen geregelten Weg. Ein wenig makaber ist dabei, dass sich die nicht-amerikanischen Onlinespieler schon auf die vielen Overlays bei den Sunday Major Turnieren freuen. Wer in unseren Breiten aktuell Probleme mit dem Client des Anbieters hat, sollte es später noch einmal probieren.


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