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CAPT Velden – Eine Woche Pokerurlaub am Wörthersee

Velden ist nicht Las Vegas und liegt auch nicht auf den Bahamas. Und dennoch ist die CAPT Velden für viele die schönste Pokerwoche im ganzen Jahr. Ausverkaufte Turniere sind ebenso normal wie eine PLO 50/100 Runde, bei der Pots jenseits der 100k Grenze über den Tisch wandern.

Seefeld im Winter und Velden im Sommer, das ist für viele ein Pflichtprogramm. Ich war wieder eine Woche lang mit dabei und ja, ich kann es verstehen. Die Urlaubsstimmung, die die Las Vegas Heimkehrer ebenso mitbringen wie die Norddeutschen, die Schweizer, die Ungarn und die Italiener, ist ansteckend und die gute Laune der Sonnenanbeter lässt sogar Bad Beat Stories leichter hinnehmen.

Alle No Limit Hold’em Turniere waren ausverkauft. Ein Main Event mit 213 Teilnehmern und eine Siegesprämie von über € 100.000. Das alleine sagt schon einiges. Schade nur, dass sich bei der Wörthersee Trophy bestätigt hat, dass die Entscheidung, keine Stud Europameisterschaft zu veranstalten, die richtige ist. Denn es mangelte nicht an Stud Spielern, im Gegenteil. Bis zu drei Stud-Tische mit verschiedenen Limits liefen im Cashgame und das hat wahrlich Seltenheitswert. Die Struktur war richtig gut und auch daran kann es nicht gelegen haben, dass es nur 48 Teilnehmer wurden. Stud in Turnierform ist aus der Mode gekommen. Viele wie Antonio Turrisi oder Helmut Freudenschuss hoffen, dass sich das noch einmal ändern wird, aber eine Trendwende ist nicht zu erkennen.

Hoffnung macht da schon eher, dass beim Pot Limit Omaha Turnier 120 Spieler mit dabei waren. Zwar ist ein € 200 Rebuy Turnier nicht mit einer € 3000 Poker EM vergleichbar, aber die Chancen stehen gut, dass die erste Omaha EM ein Erfolg wird. Wenn alle Dealer dann auch noch wissen, wieviel im Pot ist, dann sogar auf jeden Fall.

Viele vermissten in diesem Jahr den Live-Stream beim Main Event. Aus meiner Sicht muss ich sagen, es wäre schade gewesen, wenn es diesen gegeben hätte. Spielerisch war dieser Final Table nämlich keiner der wertvollen. Wie schon gegen Ende des ersten Tages wurde kaum gespielt, ein Board gab es nur bei einem All-in und Call zu sehen. Schade eigentlich, denn die Struktur des Main Events hätte da weit mehr zugelassen. Diese Kritik soll aber nicht die Leistung der Gewinner schmälern – Herzlichen Glückwunsch noch einmal an dieser Stelle.

Das Casino Velden hat auch für ein wenig Unterhaltung am Rande gesorgt. Das Casino Boot war ohnehin die ganze Woche über ausgebucht. Am Sonntag Abend gab es aber auch die Möglichkeit, mit einem Red Bull Speed Boot über den Wörthersee zu flitzen. Alleine aus der Ferne betrachtet muss ich sagen – „Ja, da wäre ich gerne mitgefahren“. Amüsant fand man auch die „Geldlieferung“ für das Main Event. Da eben die Red Bull Flying Days am Wörthersee stattfanden, wurde das Preisgeld von einem Fallschirmspringer gebracht. Der spazierte natürlich nicht bei der Vordertüre herein, sondern warf sich aus dem Helikopter und landete zielsicher auf der Casinoterrasse. Mal eine etwas andere Art, das Preisgeld zu bringen.

Wer Velden in diesem Jahr (wieder einmal) verpasst hat, der sollte sich diese eine Juli-Woche im Kalender 2011 schon rot anstreichen. Denn auch wenn mit der Poker EM in Baden im Oktober das Highlight der Casinos Austria noch aussteht – Velden ist Velden und das muss man einfach miterleben.


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