Fast hätte man Mitleid, wenn man sich anschauen muss, wie oft sich Ferguson in den Gängen oder an den Tischen des Rios verteidigen muss. Anfang Juni haben sich viele in der Tat gewundert, was ‚Jesus‘ sich dabei gedacht hat, wieder unter der Pokerelite aufzutauchen. Jedem hat es auf jeden Fall nicht gefallen … Seit April 2011 und dem Black Friday-Debakel, das zum FullTilt-Erdbeben führte, war Ferguson in der Tat kaum noch öffentliche in Erscheinung getreten.
Auch wenn die Zeit viele Wunden heilt, darf man sich hier die Frage stellen, ob manche Wunden der Pokercommunity nicht noch ein wenig zu frisch sind, um den Anblick eines der früheren FullTilt-Leiter zu ertragen.
Viele stellten offen die Frage, ob seine Anwesenheit nicht respektlos sei und es gab einige Bedenken, was das Benehmen einiger Spieler an den Tischen angeht falls sie auf Jesus treffen würden. Wird Ferguson unter Druck stehen? Wird er versuchen, wie Howard Lederer, sich öffentlich zu entschuldigen? Bisher – nichts!
Zurzeit weigert sich Ferguson, sich öffentlich über das Thema FullTilt zu äußern und ist auch größtenteils alleine in den Gängen des Rios unterwegs. Wie schmerzhaft die Wunden noch sind, konnte man deutlich im Event #39: $10,000 6-Handed No-Limit Hold’em Championship bemerken. Ferguson erreichte hier den Final Table und schaffte es bis auf den 4. Platz für mehr als $180k. Er wurde allerdings ein paar Mal von der Rail aus ausgebuht. Daniel Levy pochte auch zum Beispiel beim französischen Magazin LivePoker darauf, dass es wichtig ist, dass die Community sich frei und ehrlich darüber äußert, um den Beteiligten am Fulltilt-Fiasko mitzuteilen, dass sie nicht mehr willkommen sind. Daniel Negreanu bezeichnete Fergusons Attitude schlicht und einfach als beschämend.
So erstaunlich es auch sei, Ferguson scheint jedoch noch immer Sympathisanten und Fans zu haben, wie zum Beispiel Robert Williamson oder diese Anonymen, die ihm zum Final Table des Events #39 gratulierten oder ihn in den Gängen des Rios für sein Comeback anfeuern und Fotos mit ihm schießen.
Seine einzige Aussage soweit: ‚Ich bin nur da zum Spielen.‘ Dann ist ja alles wieder gut!
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