Kolumnen

Dazugelernt

Samstag, Berlin, sonnig, windig, die Frisur sitzt nicht. Coachingseminar. Mit Stephan und Stefan. Mit und von der Full Tilt Poker Akademie. Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, was die Herren Kalhamer und Rapp erzählt haben, so war es doch ein Erfolg. Ich habe das Spiel in Ansätzen besser verstanden, habe knallhart meine Schwächen erkennen können und keine Stärken gefunden.

Mein Nichtverständnis ist aber ehrlicherweise darin begründet, dass ich oft nicht anwesend war. Körperlich und geistig. Und schon zu Schulzeiten hatte ich nie wirklich ein Verständnis für Mathematik; dafür aber kann ich mich total auf mein Bauchgefühl verlassen. Das habe ich bei meinen bisherigen drei Ehen zwar auch gesagt, aber das ist eine andere Geschichte, die ich nie erzählen werde. Freudig aufgeregte Teilnehmer durften spielen und zuhören. Verstehen, lernen und begreifen. Und erlebten zwei kompetente, dennoch lockere Coaches zum Anfassen, die sich auch in den Pausen für jede Bad Beat-Story Zeit genommen haben.

Ich habe mich mit Stefan Rapp über Vaterfreuden unterhalten. Er ist ja nun ziemlicher frischer Erstmalspapa und hat meine Ratschläge begierig angenommen. Sein Spiel hat sich übrigens nicht verändert, sicherlich ist die Quantität derzeit etwas runtergegangen; der Spass und die Freude am Spiel ist allerdings durch das Kind noch höher geworden. Ach, ja, Stefan spielt den 300.000 Dollar -Onyx Cup in Vegas übrigens nicht, weil es kein Rebuyturnier ist. Der Gag ist gut, Respekt Stefan, der hätte von mir sein können. Als er dann dem Auditorium die Strategie von Deals am Final Table erklärte, konnte ich beruhigt eine rauchen gehen; so weit werde ich eh nie kommen.

Rapp erklärt Deals
Rapp erklärt Deals

Ich war aber zum richtigen Zeitpunkt zurück im Saal; Stephan Kalhamer definierte anhand einer kreativen Zeichnung die richtige Spielweise von Open Raises und Reraises. Er betitelte seine Strategie und sein Gemälde mit einem „fliegenden Drachen“. Ich als avantgardistisch angehauchter Künstler, als Vertreter des Dadaismus würde das Gemälde eher „Erektionsstörung“ nennen. Das Original übrigens habe ich entwendet, werde es rahmen lassen und mir ins Kaminzimmer hängen.

Drache mit Erektion
Drache mit Erektion

Zum Abschluss des Tages gab es dann ein großes Turnier für die Teilnehmer und ein etwas kleineres für die Vertreter der Presse. Mein Abschneiden dort ist schnell erklärt; sehr schnell.

Stefan und Stephan und Vanessa, Dritte beim Medienturnier
Stefan und Stephan und Vanessa, Dritte beim Medienturnier

Abends nach getaner Arbeit und waren wir dann noch in einer kleineren Runde mit den beiden Lehrern bei einem wunderbaren Vietnamesen in Berlin-Mitte dinieren. Welche Frauen dabei waren, wer welchen und wieviel Alkohol getrunken hat, wie lange der Absacker in der Hotelbar dann noch dauerte – all das werde ich natürlich verschweigen. Stattdessen ergötze ich mich an meinen hinzugewonnenen Pokerkenntnissen und bedanke mich bei Stephan und Stefan. Oder andersrum. Und versprochen – ab sofort folde ich nicht mehr in the dark. Ich werde mir eine Karte anschauen. Und ich werde mich mit meinem Voll Tilt Modus zurückhalten. Bis zur fünften Hand. Versprochen.

Für Interessierte – das nächste Event findet in Wiesbaden statt. Wenn ich da wieder etwas Neues lerne und dort wieder hübsche Frauen und guter Rotwein anzutreffen sind, werde ich da sein. Und dann werde ich mit Full Tilt besprechen, wann auch ich Seminare halten darf. Mau Mau High Rolling. Für extrem fortgeschrittene Gambler oder Alkoholiker oder andere Irre.

Ach ja, bevor ich es vergesse, ich habe drei Bücher Texas Hold´em Poker von den beiden Coaches signieren lassen, diese werden wir in der nächsten Firma-Printausgabe des Royal Flush verlosen und verschenken. Ja, ich bin ein lieber Kerl. Womit wir wieder bei meinen drei Ehen wären. Und beim Dadaismus.


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