PokerfloorBerlin

Ein normaler Tag im Pokerfloor Berlin

Mittwoch, 04.01.2012. Der Pokerfloor brummt. Um 19.15 sind zwei Cashtische mit Blinds 2/2 (neu: Maximum Buy in seit der Jahreswende 300 €) voll besetzt, auf der Warteliste stehen bereits 17 weitere Enthusiasten. Ein Tisch mit Blinds 2/4 läuft ebenfalls seit 19:00 Uhr und vom 18:30 Uhr Warm Up Turnier sind noch zwei Tische besetzt.

Das Freezeout-Turnier um 20:00 Uhr mit Buy In von 40 + 2 € ist bereits ausverkauft und auch dafür füllt sich eine Warteliste. Später werden noch zwei weitere Tische mit 2/2, einer mit 2/4 und ein PLO-Tisch mit Blinds 2/2 öffnen. Der Floorman berichtet, dass die Nachfrage besonders nach 2/2 nach wie vor täglich enorm sei. Auf die Frage nach seiner Erklärung meint er achselzuckend: „Pius Heinz-Effekt“?

Das neue Limit 1/3 mit Mimimum/Maximum Buy in von 50/500 wird ebenfalls nachgefragt. Spieler die 2/4 oder 5/5 wünschen, lassen sich auch auf die Warteliste für 1/3 eintragen. Das neue Limit konnte allerdings wegen Personalmangel bisher nicht umgesetzt werden und musste zugunsten von 2/4 zurückgestellt werden. Der Floorman ist sich aber sicher, dass das Limit in Kürze realisiert werden kann. Man wird sehen, wer sich dann beim Limit 1/3 tummelt. Dieses Blindlevel könnte eine interessante Alternative für Spieler werden, denen 2/2 nicht mehr genügt, 2/4 wegen der starken Aggression an den Tischen aber vielleicht noch zu heiß ist.

Die neuen Chips
werden wegen ihrer Optik und Haptik überwiegend positiv aufgenommen. Die Dealer beschreiben sie als angenehm in der Handhabung. Allerdings sind viele Spieler irritiert, weil derzeit keine Zwanziger und Hunderter mehr im Umlauf sind. Dazu meinte Stammspieler Peter Splettstößer: „Die Zwanziger fehlen mir nicht, aber Hunderter-Chips sind für mich ein unverzichtbarer Wert. Ungewohnt sind auch die Einerchips am 2/2-Tisch, die wegen des neuen Rakesystems erforderlich geworden sind.

Vielleicht ist es einfach das Neue und es fehlt noch die Gewöhnung, aber auch mein Eindruck war, dass sich die Stacks der Gegner – bestehend aus Einern, Zweiern, Zehnern und Fünfzigern – nicht so leicht schätzen lassen wie mit dem vorherigen Chipsystem. Aber das wird sich vermutlich mit der Zeit erledigen.

Um jederzeit den Überblick beim neuen Rakesystem zu gewährleisten, liegt in jedem Chiprack eine Tabelle mit den doch recht komplex gewordenen Abstufungen zwischen Limits, Potgröße und zugehöriger Rakehöhe. Die erfahrenen Dealer haben das neue System bereits verinnerlicht, sie taxieren ohne die Tabelle zu studieren. Noch eine erklärende Anmerkung zur reduzierten Rake an short handed Tischen: Ein Tisch gilt nur dann als shorthanded, wenn tatsächlich nur zwei bis fünf Spieler dort sitzen. Wenn ein oder mehrere Spieler kurzfristig den Tisch verlassen und dadurch weniger als sechs am Tisch sitzen, gilt die shorthanded Regel nicht.


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