Im Fall des prominenten Anwalts und Pokerspielers Tom Goldstein hat das US-Bezirksgericht in Maryland am Dienstag entschieden, dass die elektronische Überwachung seiner Geräte aufrechterhalten bleibt.
Die Maßnahme war bereits im Februar vom zuständigen US-Magistratsrichter Timothy Sullivan angeordnet worden, da der Verdacht bestand, Goldstein habe trotz Auflagen Kryptowährungen verwendet.
Goldsteins Anwälte hatten diese Bedingung als überzogen und potenziell berufsgefährdend kritisiert – insbesondere mit Blick auf sensible, anwaltlich geschützte Informationen. Doch Richterin Lydia Kay Griggsby wies sowohl den Einspruch als auch einen Eilantrag zur Herausgabe von Aussagen eines mutmaßlich bestochenen Zeugen zurück.
Ermittler werfen Goldstein Täuschung vor
Goldstein, dem unter anderem Steuerhinterziehung, Abgabe falscher Steuererklärungen und unwahre Angaben bei Hypothekenanträgen zur Last gelegt werden, streitet alle Vorwürfe ab. Dennoch verschärfte sich die Lage im März weiter, als die Staatsanwaltschaft ihm vorwarf, versucht zu haben, einen Zeugen mit Kryptowährungen zu beeinflussen – eine Person mit detailliertem Wissen über Goldsteins Kanzlei und Einkünfte.
Goldstein verlangte daraufhin Einsicht in die Aussagen des Zeugen vor der Grand Jury und beschuldigte die Behörden, das Gericht gezielt in die Irre geführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft reagierte gereizt: Man warf dem Anwalt vor, unter Umgehung geltender Regeln geheime Informationen aus dem Verfahren erschleichen zu wollen.
Trotz der angespannten juristischen Auseinandersetzungen ist der zeitliche Fahrplan des Verfahrens inzwischen festgelegt. Die Auswahl der Geschworenen beginnt am 12. Januar 2026, der eigentliche Prozess startet am folgenden Tag. Bereits im Laufe des Jahres 2025 finden mehrere Anhörungen und Fristen zur Einreichung von Anträgen statt.
Goldsteins Doppelleben sorgt für Aufmerksamkeit
Der Fall des Anwalts hat über juristische Kreise hinaus für Aufsehen gesorgt – nicht zuletzt wegen Goldsteins Nähe zur Social-Media-Persönlichkeit Dan Bilzerian, der ihn als „verantwortungslosen Zocker“ bezeichnete.
Medienberichten zufolge soll Goldstein zwischen Mai 2022 und Mai 2024 rund 51 Millionen US-$ in Poker-Duellen gegen einen einzigen Spieler gewonnen, bei anderen Events – wie einer Geburtstagsfeier von Kevin Hart – aber hohe Verluste erlitten haben. Seine Einnahmen wurden offenbar nicht oder nur unzureichend beim Finanzamt deklariert. Zudem steht der Vorwurf im Raum, er habe Kryptowallets genutzt, um Geldbewegungen zu verschleiern und gerichtliche Auflagen zu umgehen. Auch bei mehreren Hypothekenanträgen soll Goldstein falsche Angaben gemacht haben.