Bestechungsvorwürfe und eine Ermittlung. Entain plc verhandelt mit britischen Behörden und erwartete eine Rekordstrafe von umgerechnet €678,5 Millionen.
Per Pressemitteilung gab der Glücksspielkonzern bekannt, dass “eine Rückstellung in Höhe von £585 Millionen im Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen über eine aufgeschobene Strafverfolgungsvereinbarung mit dem Crown Prosecution Service (CPS)” aufgenommen wurde.
Seit vier Jahren befindet sich das Unternehmen in Verhandlungen mit den Behörden. Grund waren Verstöße in der Türkei. Diese fanden unter dem Banner von GVC Holdings statt. Konkret ging es um Bestechungsvorwürfe.
Die Türkei gilt bei Sportwetten als Graumarkt und eine ehemalige Firma von GVC soll mit Schmiergeldern den Weg geebnet haben. Im Dezember 2017, kurz vor der Übernahme von Ladbrokes Coral, veräußerte GVC das Unternehmen.
Damit war das Problem jedoch nicht vom Tisch. In 2019 leitete die britische Steuerbehörde, HM Revenue and Customs (HMRC), in Zusammenarbeit mit der Strafverfolgungsbehörde CPS eine Ermittlung ein.
Die Parteien arbeiten an einem Deferred Prosecution Agreement (DPA). Obwohl ein Gericht immer noch die Bedingungen der Vereinbarung zur vorläufigen Einstellung von Strafverfolgungsmaßnahmen genehmigen muss, ist man bei Entain zuversichtlich.
“Wir freuen uns über die guten Fortschritte, die wir bei der Beendigung dieses historischen Problems erzielen, das ein Geschäft betrifft, das vor knapp sechs Jahren von einem früheren Managementteam der Gruppe verkauft wurde.
Wir haben während dieses Prozesses eng mit dem CPS zusammengearbeitet, und sie haben unsere umfangreiche Kooperation anerkannt. Nach einer umfassenden Überarbeitung unseres Geschäftsmodells, unserer Strategie und unserer Kultur in den letzten Jahren hat das heutige Entain keine Ähnlichkeit mit dem GVC von gestern“ Barry Gibson, Vorsitzender bei Entain.