PokerfloorBerlin

Enttäuschendes letztes Triple A-Turnier 2012 im Pokerfloor

Woran mag es liegen, dass die Turniere mit mittlerem bis höherem Buy-in im Berliner Pokerfloor nicht in der erwünschten Breite angenommen werden?  Schon zweimal mussten Triple A-Turniere komplett gestrichen werden, weil sich für das Buy In von € 1.000 + 100 im Juli bzw. € 1.500 + 100 im September so gut wie keine Interessenten einfanden.

Am 16. Dezember begann das letzte Triple A-Turnier dieses Jahres. Geplant war es mit zwei Vorrundentagen (16. und 17.12.) und einem Finaltag am 18.12.2011. Für beide Vorrundentage bestand Platzkapazität für 100  Spieler.

Am Turniertag 1A fanden sich um 19:00 Uhr gerade mal 44 Starter und eine Starterin ein, die das Buy in von € 300 gezahlt hatten. Im Laufe der ersten zwei Blindstufen à 40 Minuten gesellten sich dann noch neun Kurzentschlossenen hinzu, so dass die Platzkapazität gerade mal halb ausgefüllt wurde. Immerhin sorgte Tag 1A für einen Anteil am Preispool in Höhe von € 15.900

Zu Turniertag 1B kamen 51 Spieler, das Turnier war insgesamt also nur zu etwas über 50% ausgebucht. Der Gesamtpreispool ergab sich damit zu € 31.200.

Man kann darüber spekulieren, wie es zu diesem Mangel an Interesse kommt. Einige Spieler, unter ihnen der Regular Tony Murphy meinen, das Turnier sei nicht ausreichend beworben worden. Auch im Diskussionsthread „pokerfloor Berlin Potsdamer Platz“ auf Pokerstrategy wurde mangelnde Werbung für das Turnier moniert. Das allein jedoch kann nicht der Grund für das geringe Interesse sein. Seit Wochen war den Regulars vom Pokerfloor bekannt, dass ein weiteres Triple A-Turnier anstand, auf Pokerfirma, Pokerstrategy und diversen anderen Websites wurde das Turnier vorab angekündigt.

Ein ebenso wichtiger Grund scheint darin zu liegen, dass die Kaufkraft der Turnierspieler im Pokerfloor nicht ausreicht, um dauerhaft auch mittlere Buy Ins zu finanzieren, wenn nicht zwischendurch mal ein anständiger Cashout in einem Turnier zu verzeichnen ist. Es ist in jedem Monat eine gewisse „Saisonalität“ zu beobachten: Zu Beginn des Monats (wenn Löhne und Gehälter gezahlt worden sind) ist die Teilnehmerzahl höher, gegen Mitte bis Ende des Monats nimmt sie ab. Das kann nur bedeuten, dass ein Teil der Spieler die Buy-ins nicht aus einer Pokerbankroll finanziert, sondern aus dem Arbeits- oder sonstigem Einkommen.

Hierin könnte sicher eine Erklärung für die geringe Teilnahme liegen. Schon bei den früheren freitäglichen € 200 Turnieren war mit der Zeit ein deutlicher Teilnehmerschwund zu verzeichnen. Als Konsequenz wurde das Turnier vor ca. einem Jahr abgeschafft.

Das Finale des letzten Triple A Turniers hatte am Sonntag dann auch noch ein wenig erfreuliches Ende. Das Finale begann um 19:00 Uhr mit ca. 45 verbliebenen Teilnehmern.  Viel zu spät, wie sich später herausstellen sollte, denn die teilnehmerfreundliche Deepstack-Struktur sorgte nämlich dafür, dass der Eliminationsprozess sehr langsam verlief. Um 02:00 Uhr waren anders als geplant noch 15 Spieler übrig und jeder hatte im Schnitt noch 40 bis 50 Big Blinds. Da die Spielbank um 03:00 Uhr schließen muss, hätte das Turnier unmöglich zu Ende gebracht werden können. Also bot man den letzten 15 an, das Finale am Montagabend zu Ende zu bringen. Leider hätten nicht alle das zeitlich realisieren können. Deswegen musste das Preisgeld unter den 15 entsprechend ihrer Chipcounts aufgeteilt werden. Hampicke, der Spieler mit dem höchsten Chipcount bekam nur magere € 4.380.

Table 1 CHIPS
1 Nick Hobrig 114.300 2.286 €
2
3 Kempe 78.600 1.572 €
4 Golflegende 99.400 1.988 €
5 Kraljevic 131700 2.634 €
6 PurschwitzR 46600  932€
7 BilskiJ 115.300 2.306 €
8 Milad 30.800 1.016 €
9
10 Nilsson P. 121.700  2.434€
Table 2
1 KruberE 75.000 1.500 €
2
3 Popovich 60.003 1.200 €
4 Michaelis 114.600 2.292 €
5 Hampicke 219.000 4.380 €
6
7 Spivack 192.000 3.840 €
8 Ronny Stecker 59000 1.180 €
9 SchulzeF 81200 1.642 €
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