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European Championships of Amateur Poker im Dusk Till Dawn Nottingham

Das Schöne an einer Pause ist, dass man das, was man einige Zeit nicht getan hat wieder richtig genießen kann. Daher war für mich die Vorfreude auf mein erstes Event in diesem Jahr riesengroß – Ziel war dabei die „APAT European Championships of Amateur Poker“ im Dusk Till Dawn in Nottingham vom 24. bis 27. August 2012.

Letztes Jahr war bei mir die APAT ja dem Besuch der wenige Meilen entfernt stattfindenden GUPKT Goliath in Coventry zum Opfer gefallen … und auch dieses Jahr fanden beide Events leider wieder am selben Wochenende statt.

Sehr schade, da beide sehr schöne – wenn auch sehr unterschiedliche – Events sind. Wer den großen Preispool bevorzugt ist sicherlich bei der GUPKT gut aufgehoben: Mit über 1.900 Spielern war man da mit dem Ergebnis wohl sehr zufrieden.

Bescheidener geht es da bei der APAT zu. Aber auch hier war man mit 276 Spielern im Main-Event (Buy-In £102) nicht unglücklich, denn das Event war damit an seiner Kapazitätsgrenze (bei einem Starttag). Als Ausgleich für den kleineren Preispool hat die APAT aber andere Vorzüge: Gute Side-Events (6max, Stud, Omaha und ein Teamevent), einen der besten Pokerclubs in Europa als Gastgeber (das Dusk Till Dawn) und die ganze Atmosphäre die die Stadt Nottingham ausstrahlt.

Und genau aus diesen Gründen sollte es diesmal wieder nach Nottingham zur APAT gehen.

In Nottingham selber hat sich die letzten zwei Jahre recht wenig verändert. Dafür aber das eine oder andere im Dusk Till Dawn: Denn dort gibt es inzwischen auch Roulette im Angebot. Wenn man bedenkt wie schwer man es damals hatte, überhaupt als Cardroom eröffnen zu dürfen – dafür war ein einjähriger Rechtsstreit nach der Fertigstellung bis zur eigentlichen Eröffnung des Pokerrooms nötig – scheinen sich die Zeiten in England hier doch ein wenig gewandelt zu haben. Leider ist mit den Roulette-Tischen auch eine sehr schöne und gemütliche Sitzecke verschwunden und der Platz um sich abseits der Spieltische (z.B. auch zum Essen) mal hinzusetzen ist damit sehr begrenzt geworden. Außerdem scheint man sich Klimaanlagentechnisch nun eher an Las Vegas zu orientieren. Daher sei jedem Besucher warme Kleidung zu jeder Jahreszeit ans Herz gelegt!

Mangels entsprechender Kenntnisse im Stud und Omaha habe ich auf die entsprechenden Side-Events verzichtet und mit dem 6max als erstes Turnier begonnen. Auch hier waren 164 Teilnehmer bei einem Buy-In von £51 ein gutes Feld.

Leider hat sich gezeigt, dass – wie in jedem (Denk)Sport – das Training eine wichtige Sache ist. Es ist irgendwie wie Fahrradfahren – man verlernt es nicht, aber die speziellen Feinheiten fallen einem mit genug Übung deutlich leichter.

Anders sind Fehler nicht zu erklären, mit denen man nach einem guten Start drei Stunden später sein eigenes Turnier torpediert. Zu versuchen einen Gegner am River aus der Hand zu drängen, wenn man weiß, dass dieser selbst mit dem geringsten Treffer zahlen würde, ist nun mal ein Fehler. In diesem Fall war es vor allem auch ein teurer Fehler der aus einem Bigstack statt eines Average-Stacks einen Shortstack gemacht hat. Gute zwei Stunden später war mein Turnier dann leider ohne Erfolg auf Platz 49 endgültig beendet.

Damit ruhten alle Hoffnungen auf dem Main-Event. Aber um es kurz zu machen – für einen Cash hat es auch hier nicht gereicht. Immerhin diesmal sechs Stunden durchgehalten … aber es eben nicht mal in den zweiten Spieltag geschafft. Das Szenario war ähnlich wie beim 6-max. Der Start war gut, aber dann ist man irgendwann zu aggressiv an die Sache herangegangen. Immerhin war es diesmal kein schwerer Fehler. Eher ein bisschen Pech gegen einen Gegner der seine Hände immer überbewertet hatte diesmal aber eben doch auf dem besseren Ende unserer beiden Flushes saß. Und auch hier ging es noch eine ganze Zeit als Shortstack weiter bis man im finalen All-In die Höchststrafe bekam: Mit AKs gegen AA und QQ. Keine Straße, kein Flush, raus!

Natürlich wäre man gerne mit einem Cash nach Hause gekommen, aber vor allem war es wieder mal ein schönes Wochenende in einem der besten Pokerclubs mit sehr gut strukturierten Turnieren so dass sich die Trauer über den verpassten Turniergewinn in Grenzen hält. Immerhin konnte mit Stefan Roder einer der Teilnehmer des deutschen Teamwettbewerbs im Omaha-Sideevent einen hervorragenden 3. Platz erzielen und sich über £625 freuen (Buy-In £51).

Das Schöne an den APAT Events ist für mich, dass sie für ein nicht zu großes Buy-in eine sehr angenehme Struktur bieten. Das Main-Event hat z.B. eine relativ flache Blindstruktur bei 15.000 Startchips und 45 Minuten Levels. Wer also einmal ein Deepstack für kleines Buy-In spielen möchte ist hier sicher gut aufgehoben. Und auch die Side-Events mit 10.000 Startchips und 30 Minuten Leveln können sich sehen lassen. Und wo kann man für so ein Buy-In auch noch den einen oder anderen „Europameistertitel“ mitnehmen?

Neben weiteren regionalen Events in England ist die APAT Amateur Weltmeistershaft im März (als Main-Event mit zwei Starttagen) das nächste größere Highlight. Austragungsort wird auch hier wieder das Dusk Till Dawn sein. Anmeldungen können üblicherweise ab ca. 2 Monate vor dem Event über den APAT eigenen Online-Pokerroom vorgenommen werden. Weitere Details finden sich auch unter apat.com.
Hier die Finalergebnisse der einzelnen Events. Main Event-Gewinner Carl Pilgrim konnte übrigens auch mit einem 5. Platz im Stud ein hervorragendes Ergebnis erzielen und Six-Max Gewinnerin Suzanne Hayward war das unglückliche Bubble-Girl des Main-Events:

Main-Event Gewinner Carl Pilgrim

Seven Card Stud
Place Player Name Prize
1 Wayne Smith £714.84
2 Weswell Ellis £442.52
3 Chen Tam £255.30
4 Warren Jones £170.20
5 Carl Pilgrim £119.14

Six-Max
Place Player Name Prize
1 Suzanne Hayward £2,527.24
2 Peter Thorpe £1,463.54
3 Sharon Roberts £905.28
4 Matthew Dent £603.52
5 Stuart Oliver £452.64
6 Kevin O Hanlon £339.48
7 Andrew Cairns £264.04
8 Barrie Cullen £188.60
9 Ashley Horden £150.88
10 Chris Radford £105.62
11 Daniel Holmes £105.62
12 Christopher Barker £105.62
13 Daniel Thursfield £105.62
14 Paul Davis £75.44
15 Sarunas Dargis £75.44
16 Darren Underhill £75.44

Main-Event
Place Player Name Prize
1 Carl Pilgrim £7,714.20
2 Dean Mardon £4,509.84
3 Pat Kelley £2,705.90
4 Colin Morris £1,898.88
5 Liam Crawford £1,424.16
6 Mark Baker £1,068.12
7 Maria Demetriou £830.76
8 Andy Barnes £593.40
9 Brian Yates £474.72
10 Vikrum Mehta £332.30
11 Kelly Mason £332.30
12 Michael Holmes £332.30
13 Joanna Harris £332.30
14 Nuno Andrade £237.36
15 Ky Hutchinson £237.36
16 Julie Alexander £237.36
17 Alexander Bielke £237.36
18 Gary Phillips £237.36
19 Carl Sullivan £184.00
20 Alban Gerster £184.00
21 Paul Haycock £184.00
22 Andrew Duncan £184.00
23 Benet Houkes £184.00
24 Osaretin Ubebe £184.00
25 Chris Peers £184.00
26 Gordon Mcarthur £184.00
27 David Rudling-smith £184.00

Omaha
1 Dave Garden £1,562
2 Gordon Goodall £937
3 Stefan Roder £625
4 Robert Gerrard £402
5 Richard Iwaniak £312
6 Waheed Ashraf £223
7 Steve Redfern £178
8 Stephen Kendall £134
9 John Little £89


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