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Event #55: Emotionaler Triumph – Kristopher Tong gewinnt H.O.R.S.E.-Championship

  • Emotionaler Sieg: Kristopher Tong holt sich sein erstes Bracelet.
  • Starke Konkurrenz: Finaltisch mit fünf Bracelet-Gewinnern, darunter Seiver und Mercier.
  • Drama bis zum Schluss: Tong gewinnt mit Straße in Stud Hi-Lo gegen Maximilian Schindler.

Kristopher Tong hat es geschafft: Nach Jahren des Wartens sicherte sich der US-Amerikaner sein erstes WSOP-Bracelet. Und das nicht nur in irgendeinem Format, sondern in einem der anspruchsvollsten Formate des Turnierkalenders: der 10.000 US-$ H.O.R.S.E. Championship. Unter seinen Kontrahenten waren zahlreiche Mehrfach-Bracelet-Gewinner wie Scott Seiver, Jason Mercier oder Bradley Ruben. Für seinen Sieg wurde Tong mit stolzen 452.689 US-$ (ca. 423.000 €) entlohnt.

Kristopher Tong nach seinem Sieg bei der WSOP 2025.
Tong hat sich in einem der schwierigsten Events der WSOP 2025 durchgesetzt.

 

Emotional wurde es für den aus Michigan stammenden und in Texas lebenden Spieler nach dem letzten Pot: Sichtlich bewegt rief er seine Familie an und ließ sie live am Sieg teilhaben. Tong hatte in den vergangenen Monaten laut eigener Aussage schwere Zeiten durchgemacht. Umso mehr bedeutete ihm dieser Moment. „Meine Kinder sind meine Motivation. Für sie tue ich alles“, sagte der frischgebackene Champion.

Achterbahnfahrt am Finaltisch

Der Final Table war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Scott Seiver schien zwischenzeitlich auf dem Weg zu Bracelet Nummer acht, fiel dann aber im Razz gegen Jason Mercier zurück. Auch dieser musste sich später gegen Maximilian Schindler geschlagen geben, der sich später bis ins Heads-up vorkämpfte.

Tong selbst dominierte zwar große Teile des Finales, verlor jedoch kurzzeitig die Führung an Ruben und später an Schindler. Mit kluger Strategie, Geduld und einem mutigen Call mit A♦️ 6♣️ auf dem Board Q♥️ 9♥️ 9♦️ 9♠️ 10♠️ der einen Sieg mit Ace High zur Folge hatte, kämpfte er sich zurück.

Finale im Stud Hi-Lo

Die finale Hand ereignete sich schließlich im Stud Hi-Lo. Tong hielt (6♦️ 4♠️) 7♠️ 8♠️ 9♣️. Ein vielversprechender Draw, der sich mit der 5♠️ auf Sixth Street in eine Straße und ein potenzielles Low verwandelte. Schindler lag mit (3♥️ 2♣️) 3♠️ 9♠️ Q♥️ und später 2♦️ mit Two Pair zwar vorne, doch Tong traf genau rechtzeitig. Die Queen auf der letzten Straße half Schindler nicht mehr – der Titel war vergeben.

Die Entscheidung fiel in der Variante Seven Card Stud Hi-Lo, bei der es zwei Wege gibt, den Pot zu gewinnen: mit der besten hohen Hand oder der besten „Low“-Hand mit fünf niedrigen Karten. In der finalen Hand erhielt Tong zu Beginn (verdeckt) 6♦️ und 4♠️ sowie offen 7♠️, 8♠️ und 9♣️. Damit zeichnete sich eine mögliche Straße ab und gleichzeitig eine Low-Hand, falls passende kleine Karten folgen würden.

Mit der sechsten Karte (Sixth Street) traf Tong die 5♠️. Perfekter hätte es kaum laufen können: Er komplettierte die Straße (5♠️–6♦️–7♠️–8♠️–9♣️) und hatte zusätzlich eine starke Low-Hand in Aussicht.

Sein Gegner Schindler war jedoch ebenfalls gut unterwegs. Mit den Karten (3♥️ 2♣️) 3♠️ 9♠️ Q♥️ hatte er zwei Paare und ebenfalls Chancen auf ein Low. Doch auch nachdem er mit der 2♦️ eine weitere kleine Karte erhielt, reichte ihm die Queen auf der letzten Straße nicht mehr.

Was ist Stud Hi-Lo?

Seven Card Stud Hi-Lo ist eine Pokervariante, bei der der Pot am Ende zwischen der besten hohen und der besten niedrigen Hand aufgeteilt wird, sofern ein Low zustande kommt. Eine Low-Hand besteht dabei aus fünf verschiedenen Karten mit einem Wert von 8 oder niedriger (keine Straße, kein Flush nötig). Ziel ist es also, sowohl die beste High- als auch die beste Low-Hand zu machen. Das nennt man „Scoop“.

Jeder Spieler erhält insgesamt sieben Karten, drei davon verdeckt und vier offen. Zwischen den Kartendeals gibt es mehrere Setzrunden.

Für Tong war es ein längst überfälliger Erfolg: 2013 hatte er ein Bracelet knapp verpasst. Nun endlich durfte er jubeln und kündigte an, bei der WSOP 2026 ein noch größeres Programm spielen zu wollen.

Die Ergebnisse:

Platz Spieler Land Preisgeld (US-$) Preisgeld (ca. €)
1 Kristopher Tong USA 452.689 US-$ ca. 423.000 €
2 Maximilian Schindler USA 301.786 US-$ ca. 282.000 €
3 Bradley Ruben USA 206.747 US-$ ca. 193.000 €
4 Jason Mercier USA 144.965 US-$ ca. 136.000 €
5 Marco Johnson USA 104.089 US-$ ca. 97.000 €
6 Alex Livingston Kanada 76.581 US-$ ca. 72.000 €
7 Scott Seiver USA 57.766 US-$ ca. 54.000 €
8 Walter Chambers USA 44.703 US-$ ca. 42.000 €


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