Kolumnen

EXKLUSIV!! Pokerstreik im Rahmen der WSOP

Las Vegas (LVN) – Sie wollen mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen: Die Deutsche Gewerkschaft für die Interessen von Pokerspielern und Schnorrern (DGIPS) hat angekündigt, ab dem kommenden Dienstag auf unbefristete Zeit in Streik zu treten.

Dieser „Warnstreik“ wird vom Österreichischen Fischereiverband und der Jass-Vereinigung Mittelschweiz durch Solidaritätsstreiks unterstützt. Dem Entschluss ging eine Urabstimmung voraus, die in sämtlichen Pokercasinos und Daddelhallen in den Vereinigten Staaten von Amerika, Deutschland, Nigeria, Ukraine, Österreich, China, Kolumbien, der Schweiz und in 12 anderen, unbekannten Ländern, abgehalten wurde.

Michael Birro von den „Piraten“, seines Zeichens Gewerkschaftsfunktionär bei der DGIPS, präzisierte im Gespräch mit der Pokerfirma die Forderungen der Spieler die sich selbst lieber als „Chips Manager“ bezeichnen. Er beklagt: „Unsere Arbeitgeber, die Poker-Manager in den Casinos glauben offenbar, sie könnten uns mit ein paar hunderttausend Euro pro Turnier abspeisen. Aber nicht mit uns!“, so der Spieler mit über drei Monaten Pokererfahrung. „Immerhin bieten wir ihnen etwas, was mehr als ein paar hunderttausend Münzen wert sein sollte: Ein gutes Gewissen.“
Streikgrund sind die katastrophalen Arbeitsbedingungen der spielenden Zunft. Immer häufiger müssen Pokerspieler an zu engen Turniertischen sitzen oder ein Turnier gewinnen, um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Fortbildungen müssen fast immer aus eigener Tasche bezahlt werden. Auch der in manchen Casinos notwendige Anzug darf nicht von der Steuer als Arbeitsbekleidung abgesetzt werden. Ein weiterer Punkt des „Unerlässlichkeitskataloges“ fordert einen Anteil des Erlöses durch den Verkauf der TV-Rechte der Veranstalter an die Spieler bei EPTs, WPTs, sowie WSOPs, wie sie im Fußball gang und gäbe sind. Diese Erlöse sollen laut DGIPS in den Preispool des Turniers einfließen. Doch der Forderungskatalog der DGIPS hat noch einige schwer zu verhandelnde Punkte. So wird, wie bei österreichischen Arbeitern und Angestellten, ein Urlaubs und Weihnachtspreisgeld gefordert. Bei Turnieren in den Monaten Juni und Dezember sollen doppelte Preisgelder ausbezahlt werden. Weiters fordert die DGIPS für ihre Mitglieder eine 34 Stundenwoche, frühzeitiger Pensionsanspruch (ab 36 Lebensjahren oder 2 Jahre Pokerturniererfahrung) wegen außergewöhnlicher psychischer und physischer Belastung, 8max-Tische bei Live-Turnieren oder größere Tische(im Vergleich: ein Käfighuhn hat den Platz eines Din A4 Blattes), Duschzwang für Spieler ohne Hendon Mob-Eintrag, eine Pendlerpauschale von und zu den Turnieren, die Möglichkeit Live-Turniere auch von zu Hause aus zu spielen und ein staatlich unterstütztes Upgrade für die President-Suiten an den Turnierorten und Flüge in der Business-Class von und zu den Turnieren.

Geplant ist, dass alle DGIPS Mitglieder, sowie die Genossen des österreichischen Fischereiverbandes und der Jass-Vereinigung Mittelschweiz, am 18. Juni 2012 um 11 Uhr Ortszeit Las Vegas, ihre Arbeit niederlegen werden und demonstrativ für eine Hand solange „tanken“, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Auch Partypoker Pro Marvin Rettenmaier unterstützt die Protestaktion, zumindest moralisch.

Einzig der Umgang mit möglichen Streikbrechern aus dem osteuropäischen Raum, die den Arbeitskampf nutzen wollen, um das große Geld zu machen, wird in der DGIPS noch heiß diskutiert. Für diese „Verräter des Arbeitskampfes“ fordert die DGIPS einen lebenslangen Ausschluss von Sachpreisturnieren und verpflichtendes Spielen bei der Poker-Bundesliga.

Rab Bit Hunting, exklusiv für Pokerfirma.com


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