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Fakten zum Betrugsfall Max A.

Keine Spekulationen, nur Fakten ohne boulevardesken Firlefanz . Die Pokerfirma konnte mit einem Insider über die Vorgänge der letzten Tage zum Fall Max A. reden. Aus verständlichen Gründen möchte dieser aber nicht genannt werden.

Wie brachte Max A. den Trojaner auf die Computer?

Ganz einfach mittels USB-Stick. Es ist ja völlig normal, wenn man auf Tour ist, das jemand einen Flug oder Hotel umbuchen muss und dass man dem dann an den Rechner lässt. Es war ja eine Vertrauensbasis vorhanden.

Warum hat den Trojaner kein Virusprogramm erkannt?

Weil der Trojaner bei einigen Computern das – vermutlich unzureichende – Virusprogramm, sozusagen umgehen konnte. Diese ganze Problematik ist aber grundsätzlich nichts neues. In sämtlichen Pokerforen wird schon seit Jahren darauf hingewiesen, dass man seinen Computer schützen sollte. Bei einigen hat der Trojaner auch gar nicht funktioniert.

Wie kann ich mich vor solchen Aktionen schützen?

Am besten niemanden an den Computer lassen.

Was hat er mit dem Trojaner wirklich gesehen?

Wenn man es von der Programmierseite sehen will, war der Trojaner nicht gut programmiert. Er hat wahrscheinlich wirklich nur die Pokerhände gesehen und nicht den ganzen Screen, denn wenn er den ganzen Bildschirm gesehen hätte, dann hätte er schon früher Verdacht geschöpft und er hätte gesehen, dass die Spieler sich über Skype austauschen. Der Verdacht bestand ja schon seit ein paar Monaten.

Aber es fällt doch auf, wenn innerhalb kurzer Zeit Max A., der zuvor nicht wirklich unter den Highrollern auffiel, plötzlich mächtig gewinnt gegen die Regulars.

Sie haben ja Verdacht geschöpft, zumal sie innerhalb kurzer Zeit gegen unbekannte Accounts verloren haben. Er spielte nicht selbst, sondern Andere spielten für ihn. Das kann einer seiner Kuppels auch gewesen sein. Gegen diese Gegner klappte kein Move und der Gegner machte nie einen Fehler. Auffällig war, daß alle kurz zuvor Kontakt zu Max A. hatten, zu dem sie aber vorher keinen Kontakt hatten. Sie gaben dann einen Rechner einem Computerspezialisten, dieser las den Code heraus und bemerkte, dass der Trojaner speziell für Poker programmiert wurde und so wurde entdeckt, dass der Trojaner auch auf anderen Rechnern zu finden war.

War es eine geplante Aktion Max in Baden während der Europameisterschaft zu überführen? War es so wie in den Boulevardmedien berichtet wurde?

Nein, in Baden erzählten die Geschädigten einem befreundeten Pokerspieler von der Geschichte und dieser half ihnen spontan bei der Aufklärung. Sie gingen in der Nacht in sein Hotel, um ihn mit der Situation zu konfrontieren. Daraufhin gab Max im Verlauf des Gesprächs aus freien Stücken seine Schuld zu, und bot auch an, sein Guthaben auf einer Online-Pokerseite und von einigen Finanzdienstleistern wie Neteller und Moneybookers online zurückzuzahlen, um die vielen Geschädigten nach seinen Möglichkeiten zu entschädigen. Es war aber nur ein kleiner Bruchteil des Schadens vorhanden. Max erklärte sich im Verlauf des Gespräches auf Anraten der geschädigten Pokerspieler dazu bereit, sich selbst bei der Polizei zu stellen und seine Schuld einzugestehen, was er dann auch tat. Er rief die Polizei an und sagte, dass er eine Straftat gestehen wolle. Nach einigen Stunden am Polizeirevier allerdings beschloss er plötzlich, obwohl er bereits einen Großteil gestanden hatte, nichts mehr zu sagen.


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