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Franzensbader Poker Festival – ein Resumee

Von 27. Oktober bis 1. November 2009 lud Pokerevents zum 1. Franzensbader Poker Festival ins Ingo Casino Franzensbad. Neben der EPT war es die größte Turnierwoche, die es je in Tschechien gegeben hat. Mit über 220 Spielern und einem Gesamtpreisgeld von rund € 206.000 kann sich die Premiere schon sehen lassen.

Franzensbad an der tschechischen Grenze. Nicht unbedingt der Ort, der einem bei „Poker“ in den Sinn kommt. Das historische Kurstädtchen lockt vor allem Rentner zur Erholung an und keine Pokerspieler, die nächtelang zocken wollen. Auch das Ingo Casino selbst ist ein historisches Gebäude, erbaut noch vor 1800. Tadellos restauriert und entsprechend beeindruckend der „Balkonsaal“, in dem die Pokeraction stattfand. Der große Saal für die Turniere, der Balkon für die Cashgames – eine optimale Lösung.

Die komplette Pokerorganisation hatte Pokerevents über. Als Turnierdirektor für die letzten beiden Events wurde Anestis Karasavvidis engagiert, um noch mehr Professionalität in die Sache zu bringen. Die Dealer und Floormen wurden komplett von Pokerevents gestellt. Namentlich sie hier anzuführen, würde den Rahmen sprengen, aber es sei doch festgehalten, dass eine durchwegs solide Dealerleistung geboten wurde, besser sogar als in so manchem Casino.

Es war das erste Pokerevent für das Ingo Casino. Zwar ist man veranstaltungserprobt, aber ein Pokerturnier ist halt doch etwas anderes. Entsprechend chaotisch ging es am ersten Tag auch zu. Alex und Magda, die beiden Assistentinnen von Deniz Yavuz, entpuppten sich als die guten Geister und versuchten, Ordnung ins Chaos zu bringen. Hotels wurden gebucht und umgebucht, Turnieranmeldungen vorgenommen und auch wieder geändert. Egal, was man für ein Anliegen hatte, die beiden fanden eine Lösung dafür.

Ein wenig länger dauerte es, dass man Service und Verpflegung in den Griff bekam. Schnelligkeit gehört offenbar nicht zu einer Grundvoraussetzung für Servicepersonal und am ersten Tag hatte man schon ein wenig das Gefühl, man sei hier im Ostblock gelandet. Allerdings wurde alles täglich besser, sei es die Qualität vom Kaffee und auch die des Buffets. Die KellnerInnen konnten sogar ab und zu zwei Getränke gleichzeitig bringen und so waren die anfänglichen Unstimmigkeiten schnell vergessen.

Die Turniere selbst waren 1A. Die Strukturen durchwegs sehr flach und so kam es sogar vor, dass sich der ein oder andere beschwerte, weil die Blinds zu langsam stiegen. Dass beim ersten Turnier gleich bis acht Uhr morgens gespielt wurde, ließ schon erahnen, wie es die nächsten Tage weitergehen würde. Tatsächlich dauerten alle Turniere bis ins Morgengrauen, selbst beim ersten Tag des Main Events konnte man schon fast die Sonne aufgehen sehen, ehe Feierabend war. Sehr stark besucht war das Pot Limit Omaha Event mit 80 Teilnehmern, auch bei den Ladies waren rund 35 Damen am Start. Einzig ein wenig enttäuschend war das Main Event. Zwar waren es am Ende doch 97 Spieler, doch es hatten doch einige ihr Ticket storniert und waren dann lieber zum 50k Turnier ins benachbarte Kings gefahren. So blieb es ins Franzensbad bei den garantierten € 100.000, obwohl diese Grenze leicht überschritten hätte werden können. In Summe jedoch sind rund 220 Spieler und insgesamt über 350 Turnierteilnehmer für das ersten Event dieser Art in Franzensbad aber durchaus respektabel. Das Feedback der vielen angereisten Deutschen war durchwegs positiv und man amüsierte sich dann doch darüber, dass man in dieser Woche den Altersdurchschnitt des Städtchens sicher um 20 Jahre gesenkt hatte. Viele Bekannte waren unter den Startern gewesen – sei es Dragan Galic, Michael Keiner, Marc Gork, Antonio Turrisi, viele Hamburger wie Zille die Brille, Alex Bachmann, Frank D. und Jules Ayoub, oder auch Österreicher wie Hans Kubitschka oder David Breitfuss. Auch die Schweizer Theo Steimer, Sandy Baggenstos und Franco Luongo waren extra an die tschechische Grenze gekommen, um hier mit dabei zu sein.

Zusammengefasst – das erste Franzensbader Poker Festival war ein Erfolg und durchaus auch eine Bereicherung für die deutsche Pokerszene. Ob es eine Wiederholung geben wird, steht noch nicht fest. Sicher ist, dass Deniz Yavuz wieder etwas planen wird. Und uns rechtzeitig informieren wird, wohin die Reise führt.


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